10.05.2025 – Lange Nacht – Deutschlandfunk – Markus Metz und Georg Seeßlen — – Details
Rotkäppchen und der Wolf
Fantastische Geschichten von Tieren und Menschen — Aus der Ambivalenz des Menschen gegenüber dem Tier entwickelten sich Mythen und Legenden. Um die «wilden» Mitgeschöpfe zu bannen, nutzten Menschen magische Bilder und Riten. Bis heute bestehen sie in Kultur, Literatur, Kunst, Film und Fernsehen fort.
Das Verhältnis des Menschen zum Tier, von Anfang an ambivalent, ist Teil seiner Zivilisationsgeschichte. Einen Teil der Tierwelt hat er sich nutzbar gemacht, zu Haus- und Hoftieren gezüchtet und trainiert. Es gibt Tiere, mit denen sich die Menschen arrangieren wie Vögel oder Fliegen und Tiere, die gejagt und gegessen werden. Dann sind da die Schädlinge – das Tier, das dem Menschen Krankheiten bringt oder seine Ernte verzehrt. Und schließlich ist da das gefährliche Tier, das Menschen angreift, sei es, weil es sie als Beute ansieht, sei es, weil es sie nicht in seinem Revier dulden will. Aus der Ambivalenz des Menschen gegenüber dem Tier sind viele Mythen und Legenden entstanden. Magische Bilder und Riten wurden entwickelt, um die «wilden» Mitgeschöpfe zu bannen und ihnen ihren Platz in der Geschichte und in den Geschichten zuzuweisen, die einen dem höllischen, die anderen dem himmlischen und die dritten dem irdischen Bereich. An dieser Fantasie-Arbeit des Menschen am Tier hat sich bis heute wenig geändert, nur dass die fantastischen Tiere nun nicht mehr in religiösen Zeremonien oder magischen Ritualen, sondern in den Erfindungen der populären Kultur, in Literatur, Bildender Kunst, Film und Fernsehen ihre Rollen spielen. Die Lange Nacht unternimmt eine Reise durch die Welt der Tier-Fantasien und der Fantasie-Tiere.
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