1923 – Literatur und Kunst am Rande des Abgrunds 1923 – das Jahr der Extreme (4)

05.01.2023RadiokollegÖ1Details

Anita Berber

Im März 1923 kommt Anita Berbers Film «Tänze des Lasters, des Grauens und der Extase» in die Kinos. Produzent des skandalträchtigen Streifens ist der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Richard Oswald. Die lasziven Tänze Anita Berbers versetzen die krisengeschüttelte Bevölkerung in Ekstase. Mitunter stehen Kinobesucher mit Kohlebriketts in der Hand Schlange, um die Kinokarte mit dem schwarzen Gold zu bezahlen. Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig empört sich, überall schössen Bars, Rummelplätze und Schnapsbuden aus dem Boden wie Pilze. — Selbst das alte Rom habe keine solchen Orgien gekannt wie die Berliner Transvestitenbälle. In Wien werden die Rosenhügel-Studios fertig gestellt, die modernsten Filmstudios Europas. «Die Stadt ohne Juden» wird gedreht und erscheint 1924. Der österreichische Stummfilm basiert auf dem zwei Jahre zuvor erschienenen gleichnamigen, expressionistischen Roman von Hugo Bettauer. Dem Roman von übermorgen, wie der Untertitel lautet, wird aus heutiger Perspektive oft prophetische Weitsicht in Bezug auf die Geschehnisse im Dritten Reich zugeschrieben.

 
 

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