Piotr Iljitsch Tschaikowsky: ‹Iolanta›

24.03.2025OpernabendÖ1N.N. —   –  Details

Piotr Iljitsch Tschaikowsky

Mit Sonya Yoncheva (Iolanta), Ivo Stanchev (René), Boris Pinkhasovich (Robert), Dmytro Popov (Graf Vaudémont), Attila Mokus (Ibn-Hakia), Daniel Jenz (Almerik), Simonas Strazdas (Bertrand), Monika Bohinec (Marta), Maria Nazarova (Brigitta) und Daria Sushkova (Laura). — Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigent: Tugan Sokhiev. — (Live-Übertragung der Premiere aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound)

Tschaikowskys Opernabgesang – neuinszeniert in der Wiener Staatsoper — Mit einer einaktigen Oper hat der russische Komponist Peter Iljitsch Tschaikowsky 1892 sein Opernschaffen beschlossen: mit «Iolanta», der berührenden Geschichte um eine blinde Königstochter. Schon 1883, fast ein Jahrzehnt vor der Uraufführung, hatte der Komponist die Erzählung «König Renés Tochter» des dänischen Dichters Henrik Hertz kennengelernt; von der poetischen Kraft und Vielschichtigkeit des Werkes war er begeistert. Doch bis zur endgültigen Entscheidung, das Sujet auf die Opernbühne zu bringen, sollten Jahre vergehen. Wie schon bei «Pique Dame» von 1890 war es wieder Tschaikowskys Bruder Modest, der das Libretto verfasst hat. Anfang 1891 hatte sich der Komponist an die Arbeit gemacht und bereits zu Ende des gleichen Jahres war die gesamte Oper als Komposition abgeschlossen – mit Ausnahme der Tenor-Romanze des Vaudémont. Erst während der Proben zur Uraufführung hat Tschaikowsky für den ersten Sänger dieser Partie das herrliche Solo nachgereicht. — Zuerst hatte der Komponist noch geglaubt und öffentlich bekundet, nach der «Pique Dame» würde ihm die Inspiration für ein neues Werk fehlen, doch nachdem er, als Beginn, das große Duett zwischen Iolanta und Vaudémont mit all seinem Melodienreichtum und in großer Wirkungskraft zu Papier gebracht hatte, gelang ihm auch die übrige Komposition zügig. Am 18. Dezember 1892 fand die Uraufführung in St. Petersburg statt, übrigens in Kombination mit dem Ballett «Der Nussknacker». — Die Königstochter Iolanta ist blind, weiß aber selbst nichts von ihrer Behinderung; abgeschirmt lebt sie mit wenigen Freundinnen in einem abgeschiedenen Schloss – allen ist verboten mit ihr über die «Wahrheit» zu sprechen. Doch dann beginnen sich die Ereignisse zu verselbständigen: Robert, der Herzog von Burgund und sein Freund, der Ritter Vaudémont verirren sich in den sonst unzugänglichen Garten des Schlosses von König René. Vaudémont trifft auf Iolanta, ist fasziniert von der schönen Frau – und erkennt die ihr unbekannte Behinderung. Um ihr klarzumachen, was «Sehen» ist, spricht er vom Licht, «dem schönsten Geschenk des Schöpfers an seine Schöpfung». Iolanta wird mehr und mehr von dem Wunsch beseelt, sehen zu können – und letztendlich kann sie geheilt werden. — Vordergründig handelt es sich bei «Iolanta» um eine märchenhafte Handlung mit glücklichem Finale, doch man kann so viele Aspekte in der Geschichte entdecken: es geht um übertriebene Obsorge, künstliche Scheinwelten und fragliche Lügengebäude, Selbstfindung und Lebens-Erkenntnis – und um Veränderung durch eigene Willenskraft. — Im März 1900 hat Gustav Mahler Tschaikowskys «Iolanta» im Wiener Opernhaus am Ring dirigiert, auf diese Erstaufführung sind aber nur acht Reprisen gefolgt; 125 Jahre danach kehrt nun das Werk in einer neuen Produktion in den Spielplan der Wiener Staatsoper zurück.

 
 

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