Vance teilt in Grönland gegen Dänemark aus/ US-Besuch der Basis Pituffik

28.03.2025NewsARD Tagesschaudpa —   –  Details

Map-Chart Grönland

Nur wenige Stunden war der US-Vizepräsident in Grönland. Genug Zeit, um seine Botschaft loszuwerden: Dänemark habe sich zu wenig um die Sicherheit in der Arktis bemüht. Die Grönländer würden sich am Ende für die USA entscheiden.Es war eine Stippvisite, die äußerst frostige Reaktionen auslöste: «Es ist scheißkalt hier. Niemand hat mir das gesagt», sagte JD Vance kurz nach seiner Ankunft in Grönland, wo die Temperaturen derzeit bei Minus 19 Grad liegen. Die Reise der Delegation, zu der neben dem US-Vizepräsidenten selbst noch seine Ehefrau, der nationale US-Sicherheitsberater Mike Waltz und der Energieminister Chris Wright gehörten, hatte im Vorfeld auf der größten Insel der Welt und in Dänemark für Unruhe und Verstimmungen gesorgt.Wegen der massiven Kritik kürzte die US-Delegation den ursprünglich dreitägigen Besuch – zu dem sie offiziell nicht eingeladen war – auf einen Tag zusammen. Statt eines Hundeschlittenrennens und Händeschüttelns in den Privathäusern von Grönländern in Nuuk gab es eine Besichtigung des US-Weltraumstützpunkt Pituffik an der Nordwestküste der Insel.Gemäß eines Abkommens von 1951 haben die USA das Recht, ihren Stützpunkt zu besuchen, wann immer sie wollen, sofern sie Grönland und Dänemark, zu dem die Insel gehört, davon in Kenntnis setzen.

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Trump: «Wir brauchen Grönland»Während Vance in Grönland für eine Eingliederung in die USA warb, äußerte sich auch US-Präsident Donald Trump in Washington. «Wir brauchen Grönland», sagte er im Weißen Haus. «Wir haben keine andere Wahl.» Für die internationale Sicherheit und den Weltfrieden sei es sehr wichtig, «dass wir Grönland haben». Auf den Wasserstraßen rund um die Insel im Nordatlantik seien «überall chinesische und russische Schiffe» unterwegs. Man könne sich nicht auf Dänemark verlassen, sich darum zu kümmern. Weiter führte er seine Behauptungen nicht aus und nannte keinerlei Belege.Frederiksen: Werden uns stärker in der Arktis-Region bemühenNach dem Besuch des US-Vizepräsidenten betonte die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, dass Dänemark in «sehr schwierigen Situationen» Seite an Seite mit den USA gestanden habe. Kopenhagen sei ein «guter und starker Verbündeter». Die Art und Weise, wie der Vizepräsident Dänemark kritisiere, sei deshalb nicht fair. Zugleich sei es wichtig, dass Vance klargemacht habe, dass die USA die Souveränität Grönlands und das Recht der Grönländer auf Selbstbestimmung respektierten.Es sei jedoch richtig, dass die Dänen der Sicherheit in der Arktis eine höhere Priorität einräumen müssten. Frederiksen kündigte an aufrüsten zu wollen – unter anderem soll in Überwachung, neue Eisbrecher, Langstreckendrohnen und Satelliten investiert werden. Dänemark könne schneller agieren, wenn das Land auf Rüstungsvorräte von Partnern – wie den USA – zugreifen könne, sagte die Regierungschefin. Die Sicherheit Grönlands und der Arktis sei eine gemeinsame Aufgabe der NATO und aller arktischen Verbündeten.

 
 

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