20.05.2025 – ZeitZeichen – WDR 3 – Thomas Mau — – Details
Jürgen Hinzpeter
Bis zu 2.000 Menschen verlieren im Mai 1980 ihr Leben, als das südkoreanische Militär in der Stadt Gwangju die Demokratiebewegung niederschlägt. — Militärmassaker im südkoreanischen Gwangju im Jahr 1980Jürgen Hinzpeter dokumentiert das Militärmassaker in Südkorea. — In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:wie ARD-Kameramann Jürgen Hinzpeter und sein Team ihre Leben riskieren, um aus der Stadt Gwangju zu berichten,wie eine gut erzählte Geschichte Wunder bewirkt, welche wichtige Rolle eine Keksdose in dem dramatischen Geschehen bekommt,wie die Bilder des Kameramanns Jürgen Hinzpeter weltweit Empörung auslösen und so Druck auf das südkoreanische Militärregime erzeugen. — Ab 1961 regiert in Südkorea Diktator Park Chung Hee. Als dieser 1979 von seinem eigenen Geheimdienstchef ermordet wird, hoffen viele südkoreanische Studenten auf Demokratie. In dieser Phase des Umbruchs aber reißt General Chun Doo-Hwan mit einem Putsch die Macht an sich. — Das Militär verhängt das Kriegsrecht, schließt die Universitäten und lässt zahlreiche Oppositionelle verhaften. Dagegen formiert sich massiver Widerstand. Allein in Seoul gehen an die 100.000 Studierende auf die Straße und fordern die Rücknahme des Kriegsrechts. Das Militär reagiert mit Härte und verbietet am 17. Mai 1980 sämtliche politische Aktivitäten – der Beginn des Aufstandes in der Provinzhauptstadt Gwangju, der gewaltsam niedergeschlagen wird. — Der ARD-Kameramann Jürgen Hinzpeter fliegt nach Absprache mit der Redaktion in Hamburg gemeinsam mit dem Tontechniker Henning Rumohr von Tokio noch am selben Tag in die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Unter höchsten Gefahren fahren Hinzpeter, Ruhmohr und ihr Fahrer Kim Sa-Bok nach Gwangju. Hinzpeter ist der einzige Journalist, der über die Ereignisse und das brutale Vorgehen des Militärs gegen die Demonstranten berichtet. — Jürgen Hinzpeter stirbt am 25. Januar 2016 im Alter von 78 Jahren in der Universitätsklinik Lübeck. Als «der Zeuge mit den blauen Augen» wird er in Südkorea verehrt – für Mut, Wahrheit und journalistische Verantwortung.
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