12.06.2025 – News: Clip – ARD Tagesschau – Red. — – Details
Los Angeles / 99,9%
Die Proteste in den USA weiten sich aus — In Los Angeles hat die Polizei nach Protesten mehr als 200 Menschen festgenommen. Heute werden neue Nationalgardisten erwartet – mehrere kalifornische Bürgermeister sprechen sich für ein Ende der Razzien aus.In Los Angeles haben erneut Hunderte Menschen gegen die Einwanderungspolitik protestiert. Bei den Demonstrationen wurden bis zum Mittwochmorgen laut Polizei 203 Menschen festgenommen. Weitere 17 Personen wurden wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre in Gewahrsam genommen.Der Leitende Staatsanwalt für den Bezirk Los Angeles, Nathan Hochman, sagte, die überwiegend friedlichen Proteste beträfen nur ein sehr kleines Gebiet und nur einen winzigen Teil der Bevölkerung der Millionenstadt. Es gebe von Tag zu Tag weniger Ausschreitungen.Hochman wehrte sich gegen die Darstellung einiger Medien und Politiker, dass Los Angeles in Gewalt und Chaos versinke. 99,9 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner beteiligen sich gar nicht an den Protesten gegen Abschiebungen. Unter den Demonstrierenden sei es auch nur eine kleine Minderheit, vielleicht etwa 400 Personen, die sich an Ausschreitungen oder Vandalismus beteilige, so Hochman. «Das bedeutet, dass 99,9 Prozent der Menschen, die in der Stadt Los Angeles oder in dem Bezirk leben, in Verbindung mit diesen Protesten keinerlei illegale Handlungen unternommen haben.» (…)
Bürgermeister fordern Ende der RazzienDie Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, hatte in den vergangenen Tagen bereits mehrfach einen Stopp der Razzien gefordert. Am Mittwoch sagte sie auf einer Pressekonferenz zusammen mit anderen Bürgermeistern abermals, dass die Razzien auf Geheiß des Weißen Hauses Angst verbreiten. Die nächtliche Ausgangssperre, die sie am Dienstag verhängt hatte, wolle sie so lange wie nötig aufrechterhalten. «Wenn es weiterhin Razzien gibt, wenn Soldaten auf unseren Straßen auf- und abmarschieren, kann ich mir vorstellen, dass die Ausgangssperre fortgesetzt wird», sagte Bass.Es gab jedoch bisher keine Anzeichen dafür, dass Präsident Donald Trump die Bitten der Bürgermeisterin beherzigen würde. Erst am Dienstag hatte Trump angekündigt, er werde die Soldaten und Soldatinnen erst aus Los Angeles abziehen, wenn Frieden herrsche. Es sei das Militär, das die Situation deeskaliere, behauptete der Präsident.Trump spricht weiter von schweren AusschreitungenTrump sprach auch anders als die Stadt von weiterhin schweren Ausschreitungen in Los Angeles. «Wenn ich da nicht schnell gehandelt hätte, würde Los Angeles gerade bis auf die Grundmauern abbrennen.» Es gehe bei den Protesten um «radikale linke Irre», sagte Trump.Begonnen hatten die Proteste wegen Razzien der Einwanderungsbehörde gegen Migrantinnen und Migranten ohne gültigen Aufenthaltstitel. Infolge der Einwanderungspolitik von US-Präsident Trump gingen die US-Behörden zuletzt verschärft gegen illegale Einwanderer vor. Für Trump hat dies oberste Priorität. Er sprach wiederholt von einer «Invasion» der USA durch «Kriminelle aus dem Ausland».