29.06.2025 – Interpretationen – Deutschlandfunk Kultur – Oliver Vogel – Martin Erdmann — – Details
Erik Satie
Seine kleinen Klavierstücke wurden berühmt, seine anderen Werke verlacht und vergessen. Mit dem Liedzyklus «Socrate» scheint sich Erik Satie selbst porträtiert zu haben. — Keine kabarettistischen Pointen, keine Verträumtheit wie in den «Gymnopédies» für Klavier: Das gegen Ende des Ersten Weltkriegs entstandene Werk «Socrate» ist etwas völlig anderes, vielen Kennern gilt dieses «Drame symphonique» als Meisterwerk. Leben und Tod des Sokrates stehen mit Ausschnitten aus Platons Dialogen im Mittelpunkt, wobei Satie das Werk in mehreren Fassungen schuf. Gibt es darunter eine definitive? Hat Satie damit ein Selbstportrait entworfen? Handelt es sich um eine Art Passionsgeschichte? Und was ist überhaupt ein «sinfonisches Drama»? Der Musikwissenschaftler Oliver Vogel hat 2024 mit «Der skeptische Klassiker» eine umfangreiche Monographie über Satie im Bärenreiter-Verlag herausgebracht. Zum 100. Todestag Saties spricht er hier über eines der ungewöhnlichsten Werke des französischen Komponisten.
SK-hehi