Wie Benno Fürmann in der Natur Kraft schöpft und zweifelt

12.04.2023bremen zweiKirsten Rautenberg, Simon Brauer —   –  Details

Benno Fürmann

Benno Fürmann ist ein ausgezeichneter Schauspieler. Doch in seinem ersten Buch geht es ihm nicht um die Schauspielerei sondern um die Natur. Denn wenn er Kraft tanken will, geht Benno Fürmann in die Natur, um sich mit ihr zu «verbinden».

 

Vor gar nicht langer Zeit hat Benno Fürmann zehn Tage im Wald gezeltet. Er hatte an einem Umweltprojekt teilgenommen und unter Anleitung eines Försters Wald gerodet und neue Bäume gepflanzt. «Die meisten Prozesse im Wald sind ja für uns unsichtbar – daher war es faszinierend für mich, diese Welt kennen zu lernen. Das war im wahrsten Sinne des Wortes erdend,» sagt der Schauspieler. — Mit Händen und Lippen Bäume spüren — Seit vielen Jahren versucht er, sich immer mehr mit der Natur zu verbinden. Manchmal auf kuriose Weise: Er hat schon mit Händen, Lippen und Zunge Bäume erkundet, erzählt er. Er liebt es, die Natur mit allen Sinnen zu genießen und in sich aufzusaugen. Entsprechend schreibt er in seinem Buch: «Eigentlich müssten wir in einem permanenten Sinnestaumel durch die Welt gehen, weil die Natur so schön ist.»

Der größte Killer ist der Konsum – der ganze Bullshit, den wir kaufen. — Benno Fürmann über die Bedrohung für die unberührte Natur.

 

Deswegen möchte er die Natur auch schützen: Er hat sein Auto abgeschafft, kauft nicht mehr so viele Klamotten, fliegt nicht mehr innerhalb Deutschlands. Aber manchmal zieht es ihn eben doch in die Ferne, gesteht er. «Ich glaube auf der anderen Seite nicht daran, dass es geht, alles richtig zu machen. Auch ich bin – wie wir alle – eine Ansammlung von Widersprüchen». Gleichzeitig plädiert er an die Gesellschaft: «Die tagtäglichen Konsumentscheidungen gehen alle an. Der größte Killer ist der Konsum – der ganze Bullshit, den wir kaufen.»

Er könne sich nicht mehr so doll über heiße Tage freuen, sagt er, weil er gleichzeitig daran denkt, dass es zu viele davon gibt. «In den letzten drei Jahren haben wir fünf Prozent unserer Waldfläche verloren – das macht mir Sorgen». Manchmal finde er es schmerzhaft und überfordernd in einer Welt zu leben, in der er das Gefühl habe: wir kriegen das gemeinsam nicht hin. «Wir sind alle zu egozentrisch, die Aufgaben, die vor uns liegen, sind viel zu komplex».

 
 

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