Praxis [50] Michel Chion – Requiem

07.11.2023Studio Elektronische MusikWDR 3Reinhold Friedl —   –  Details

Michel Chion

Michel Chion 1947 geborenen wurde durch Pierre Schaeffer geadelt. Der gestrenge Gründer der GRM, der Groupe de Recherches musicales am französischen Rundfunk, bezeichnete ihn als seinen «Meisterschüler», und – neben Pierre Henry und François Bayle – als einen der «drei Großen» der Musique concrète. Michel Chion ist aber nicht nur Komponist, er ist zudem ein führender Theoretiker der französischen Elektroakustik und hat zahlreiche Bücher und Texte publiziert; insbesondere seine Veröffentlichungen zu Film und Film-Ton sind heute Standardwerke. — 1973, vor nunmehr 50 Jahren, komponierte der damals 25jährige Komponist sein «Requiem» und zog dabei alle Register, zeigte vollen körperlichen Einsatz – Chions Stimme ist omnipräsent, und auch sein Freundeskreis ist in zahlreichen Aufnahmen vertreten. Ein Budget für Sprecher oder Produktion gab es nicht, also machte er alles selbst. Heute gilt Chions Requiem als Meilenstein der elektroakustischen Musik. — Das knapp 40minütige Werk erfüllt die von der Liturgie vorgegebene Form, und ist dabei nicht nur Requiem, sondern auch ein technisches Glanzstück der Tonbandmusik und darüberhinaus akusmatischer Kommentar der Gattung Requiem: Der Komponist integriert akustische Szenen, evoziert typische Klangerlebnisse im Gottesdienst, täuscht Fieldrecordings vor, entfaltet einen ganzen Strauß an Referenzen, und doch entgleitet sein Requiem nicht in Parodie oder Satire, sondern wird letztlich geradezu ein Glaubensbekenntnis.

 
 

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