16.09.2021 – Deutschlandrundfahrt – Deutschlandfunk Kultur – Henryk Gericke und Robert Mießner — – Details
Peitz 1981
FDJ – Freier Deutscher JazzUnterwegs zu Orten des Jazz in der DDR
Von Henryk Gericke und Robert Mießner
Eingang zum Jazzkeller in Berlin Treptow; Aufnahme vom Dezember 2002 — Der Jazzkeller Treptow im Jahr 2002 – heute sind in dem ehemaligen Kulturhaus Eigentumswohnungen.
«Es war ‹ne andere Musik. Es war nicht das, was übers Radio kam. Und da ist man halt hingefahren!» Die DDR hatte zahlreiche Orte, an denen Jazz auf Weltniveau gespielt wurde. Den Ost-Berliner Jazzkeller Treptow, den Jazzclub Tonne in Dresden, die Leipziger Jazztage. Szene-Größen erinnern sich. — Es ist Ende Juni. Die Hitze des Jahres 2018, die Berlin zu einem Vorort von New Orleans machen wird, hat bereits angeklopft. — Wir stehen vor dem Gebäude des ehemaligen Jazzkellers Treptow in Ostberlin. Einem wichtigen Ort des Jazz in der DDR. Wen wir gleich hören werden, das ist «Assi» Glöde, damals einer der Organisatoren, heute aktiv im Nachfolger, dem Jazzkeller 69. e.V. – die Zahl steht für das Gründungsjahr. Im nächsten Jahr feiert der Keller 50. Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert!
Im Vorgarten sehen wir das alte Eingangsschild des Jazzkellers. Ein ehemals von innen beleuchteter Wegweiser, der Schriftzug mit Klebeband durchgestrichen, aber noch lesbar. Wir klopfen nicht, wir klingeln. — «Wollen wir in die ehemaligen heiligen Hallen? Das Treppenhaus gab es früher gar nicht, hier waren Abstellräume, hier war glaub‹ ich die Toilette, das erkenne ich schon eher. Also das war früher die S-Bahn, hier waren nämlich alte S-Bahn-Holzsitze drin, das war auch so ein bisschen separiert vom dem ganzen Veranstaltungsraum, hier konnten wir sitzen, quatschen, trinken und es hat die Veranstaltung nicht gestört.»
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