Nele Hertling zum 90. Geburtstag

23.02.2024NewsTagesspiegelRüdiger Schaper —   –  Details

Nele Hertling

Es wurde Zeit: Der Theaterpreis Berlin geht an die Erfinderin des Hebbel Theaters und vieler anderer zeitgenössischer Plattformen für Tanz und Theater. — Diese Ehrung hat sie schon lange verdient. Nele Hertling erhält den Theaterpreis Berlin 2024. Die Nachricht fällt, das ist ihr Wunsch, auf ihren 90. Geburtstag, den sie an diesem Freitag feiert. Der Preis wird traditionell beim Theatertreffen im Mai verliehen. — Ein Blick in die Begründung der Jury zeigt schon: Es wurde Zeit: «Seit über 60 Jahren transformiert Nele Hertling Berlin. Durch radikal zeitgenössische Kunst und Künstler*innen, deren selbstbestimmte und eigensinnige Arbeit sie unterstützt, ermöglicht, fördert und begleitet. Für die sie Räume und Möglichkeiten, Kontinuitäten und Wirksamkeit schafft. Und für die sie Kulturinstitutionen, Festivals, Förderfonds, Netzwerke und Partnerschaften erfunden, initiiert, gegründet oder umdefiniert hat.» — Mit dem Theaterpreis Berlin wurden in den vergangenen Jahrzehnten Dramatiker, Regisseure, Schauspielerinnen ausgezeichnet. George Tabori war 1988 der Erste, später ging der Preis an Pina Bausch, Heiner Müller, Frank Castorf und Henry Hübchen, Herbert Fritsch und Sandra Hüller, im letzten Jahr Sivan Ben Yishai. Die hinter den Kulissen wirken, tauchen auf dieser Liste kaum auf. — Räume für das Neue — Und da nimmt Nele Hertling, 1934 in Berlin geboren, eine absolute Sonderrolle ein. Sie hat Bühnen geschaffen, die es zuvor nicht gab und die es ohne sie wohl nie gegeben hätte. Es beginnt in den siebziger Jahren in der Akademie der Künste, wo sie mit Dirk Scheper das legendäre Festival «Pantomime, Musik, Tanz, Theater» ins Leben rief. Heute nennt man das alles Performance. Hertling konnte diese zeitgenössischen, internationalen Formen erstmals hier präsentieren. — Als der damalige Kultursenator Volker Hassemer – er feierte kürzlich 80. Geburtstag – für die Kulturstadt 1988 die Werkstatt Berlin anregte, fiel die Wahl auf Nele Hertling. Mit der Neugründung des Hebbel Theaters und der Tanzwerkstatt wurde dieser Aufbruch fortgesetzt. Es entstand ein Netzwerk europäischer Ko-Produktionsstätten, das Matthias Lilienthal und Annemie Vanackere, ihre Nachfolger am HAU, weiterentwickelt haben. —

 
 

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