Musik wie ein Erdbeben: Peter Brötzmann – Peter Brötzmann Octet: Machine Gun (1968)

07.03.2021MilestonesÖ1Albert Hosp —   –  Details

Peter Brötzmann

“Eine brutale Gesellschaft, die Biafra und Vietnam zulässt, provoziert natürlich eine brutale Musik”, so äußerte sich Peter Brötzmann 1968 im Interview mit Journalist Michael Thiem. In diesem Jahr veröffentlichte der deutsche Saxofonist sein bekanntestes Werk: “Machine Gun” hieß die im Eigenverlag erschienene LP, die das Schlagwort von der “Kaputtspielphase” im deutschen Free Jazz mit bis dato unbekannter Wucht und Intensität illustrierte. “Machine Gun” – vor allem das Titelstück der LP – war Musik wie ein Erdbeben, orgiastisch, hermetisch, kathartisch.Aufgenommen im Mai 1968, in dem sich in Paris Studentenproteste entzündeten, wurden politischen Implikationen von “Machine Gun” wurden später oft relativiert: Der Titel, so Brötzmann, bezog sich nicht auf Außermusikalisches, sondern auf die hochenergetischen Staccato-Soundwälle, die der damals 27-Jährige am Tenorsaxofonist praktizierte. Rückblickend ist neben der nach wie vor brennenden, unter die Haut gehenden Musik interessant, dass “Machine Gun” eines der ersten Tonträgerdokumente darstellt, mit dem sich der europäische Jazz ästhetisch von den US-amerikanischen Vorbildern löste.

 
 

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