Raus aus der Nische: Erstes Berliner Festival für Frauen in der Architektur

03.06.2021Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturVladimir Balzer —   –  Details

Margit Sichrovsky

Frauen in der Architektur„Es braucht eine Quote bei öffentlichen Aufträgen“ Margit Sichrovsky im Gespräch mit Vladimir Balzer Die Architektin Margit Sichrovsky sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem schwarzen Holzklotz. (Hannes Weidemann ) Frauen stellten eher soziale Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit, sagt die Architektin Margit Sichrovsky. (Hannes Weidemann ) Architektur sei viel zu stark männlich geprägt, meint die Architektin Margit Sichrovsky. Um das zu ändern, müsse ganz früh begonnen werden, Frauen andere Perspektiven zu zeigen. Es brauche zudem eine Quote bei öffentlichen Aufträgen. Im Architekturstudium sind die Zahlen noch eindeutig, die Mehrheit der Studierenden sind Frauen. Anders sieht es nach dem Abschluss aus: Rund 66 Prozent der Beschäftigten im Bereich Stadtplanung und Architektur sind männlich. Besonders an der Spitze seien Architekturbüros oft unausgeglichen besetzt, sagt die Architektin Margit Sichrovsky: „Unter den Angestellten ist das Verhältnis etwa 50 zu 50. Wo es sich dann ausdünnt, ist in der Projektleiter- oder in der Geschäftsführerebene.“ Eine Quote würde helfen Sichrovsky fordert eine Quote für Architektinnen bei der Auftragsvergabe der öffentlichen Hand. Auch junge Architekturbüros sollten gefördert werden: „Das würde zumindest helfen, dass man da reinkommt. Weil diese Referenzen, die man immer vorweisen muss, das ist als junges Büro fast unmöglich. Und als Frau hat man es eben noch schwerer, an die Aufträge ranzukommen.“ Abonnieren Sie unseren Kulturnewsletter Weekender. Die wichtigsten Kulturdebatten und Empfehlungen der Woche. Ab jetzt immer freitags per Mail. (@ Deutschlandradio) Die alten weißen Männer des Bauens hätten Architektur häufig als Selbstzweck betrieben, sagt Sichrovsky. Frauen nähmen sich mehr zurück und stellten soziale Fragen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit: „Was braucht der Nutzer eigentlich? Was braucht die Gesellschaft eigentlich? Es geht gar nicht darum, den eigenen Entwurf durchzudrücken, sondern mehr um Kommunikation untereinander.“ Der Weg zum Wandel ist noch lang Immerhin scheint das Problem langsam im öffentliche Bewußtsein anzukommen. In Berlin beschäftigt sich ein Architekturfestival vier Wochen lang mit “Women in Architecture“. Dabei sollen Architektinnen sichtbarer gemacht, aber auch der „längst überfällige Umbau des Berufsbildes“ diskutiert werden. Damit sich die Dinge grundsätzlich ändern können, müsse ganz früh angesetzt werden, sagt Sichrovsky: „Da muss man schon in den Kinderschuhen Mädchen ermutigen, Dinge zu machen, die ungewöhnlich sind.“ Denn um unkonventionelle Wege gehen zu können, muss frau dazu erzogen werden – und braucht Vorbilder. (beb)

 
 

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