03.07.2021 – Kulturfeature – WDR 3 – Regine Igel — – Details
Leonardo Sciascia
Aus der sizilianischen Provinz Agrigent stammend, thematisierte Leonardo Sciascia mit seinem 1961 erschienen Roman “Der Tag der Eule» öffentlich die Existenz eines lange verleugneten Phänomens: Der Mafia, die nicht nur Wirtschaft und soziales Leben einer Region kontrolliert, sondern sich mit ihrer Beziehung zu den Mächtigen auch der Justiz entzieht und für politische Zwecke einspannen lässt. Später, lange vor Berlusconi, prangerte der Intellektuelle die Korruption der Eliten seines Landes an und startete mit Büchern wie “Tote Richter reden nicht» oder “Die Affäre Moro» den Angriff auf den römischen “Palazzo“, die politische Klasse und ihren Staatsapparat. Im Ausland vor allem durch die Verfilmung seiner Romane (u. a. “Die Macht und ihr Preis» von Francesco Rosi) bekannt, gehört er in Italien immer noch zur Schullektüre. Mit gutem Grund.
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