11.07.2021 – Milestones – Ö1 – Albert Hosp — – Details
Ry Cooder
Wenn ein Musiker eines seiner vielen Alben schlicht “Jazz” betitelt, dann darf man davon ausgehen, dass er sich selbst wohl eher nicht vorrangig als Jazzmusiker versteht. Und tatsächlich assoziiert man den Gitarristen Ry Cooder mit vielem zwischen Blues, Rock, Tex-Mex und Filmmusik, aber eben nicht mit Jazz. Doch dieser Schein trügt: Denn historisch betrachtet haben die Songs, für die sich der Eklektizist Cooder immer schon interessiert hat, oft sehr viel mit Jazz zu tun.Das gemeinsam mit Arrangeur Joseph Byrd produzierte Konzeptalbum “Jazz” von 1978 wird dem Titel nun aber voll und ganz gerecht, und das nicht nur, weil hier auch Jazz-Größen wie Pianist Earl Hines oder Klarinettist Wilbur Schwartz zu hören sind. Wie so oft stöbert Cooder mit viel Gespür in der Vergangenheit und wird bei Jelly Roll Morton oder Bix Beiderbecke ebenso fündig wie beim Vaudeville-Entertainer Bert Williams oder bei Milton Ager, einem der Popsong-Hit-Fabrikanten der 1920er und 30er Jahre.
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