21.07.2021 – ZeitZeichen: Clip – WDR 5 – Christoph Vormweg — – Details
Leopold Sonnemann
Bei Leopold Sonnemann sind Journalismus und Politik nicht zu trennen. In seiner Frankfurter Zeitung, deren Grundstein er am 21. Juli 1856 legt, setzt sich Sonnemann für die Projekte ein, die ihm als Politiker am Herzen liegen. Das Scheitern der Deutschen Revolution von 1848/49 nimmt Leopold Sonnemann persönlich, denn der Sohn eines jüdischen Tuchhändlers identifiziert sich sehr mit den Ideen der Revolutionäre: Presse-, Versammlungs- und Glaubensfreiheit sowie Gleichberechtigung der Religionen. Sonnemann ist begeistert, als in der Frankfurter Paulskirche das erste gesamtdeutsche Parlament tagt. Er träumt von einer sozialen Republik und weniger Kapitalismus.Dabei lässt Sonnemann als Bankier später selbst sein Kapital für sich arbeiten und verdient mit Aktien viel Geld. Statt das Textilunternehmen weiterzuführen, konzentriert er sich nach dem Tod seiner Eltern auf das Börsengeschäft in der Finanzmetropole Frankfurt – und will aus den Fehlern seines Vaters lernen. Der hat bei einem Wertpapiergeschäft viel Geld verloren, weil die Bank ihn falsch beraten hat.