05.07.2021 – ZeitZeichen: Clip – WDR 3 – Monika Buschey — – Details
Thea Sternheim
Mit zwanzig beginnt Thea Sternheim, ein Tagebuch zu führen – und hört nicht mehr auf. Am Ende steht eine Chronik ihres langen Lebens, so dramatisch wie das 20. Jahrhundert. – “Nur wenige Tage, und ich werde sehr glücklich oder sehr unglücklich sein”, schreibt die werdende Mutter Thea am 7. Januar 1905 in ihr Tagebuch. “So allein” fühlt sie sich kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes. Der Vater ist ein verheirateter Mann. Der Eintrag ist der erste einer Chronik, die mehr als sechs Jahrzehnte umfasst. Darin hält Thea Sternheim fest, was ihr persönlich widerfährt. Sie hat aber auch einen Blick für politische Entwicklungen: “Bei der Devisen-Beschaffungsstelle fällt mir auf, dass die diensthabenden Beamten ihren Schnurrbart hitlerisch tragen”, schreibt sie 1931.
