6. September 1941 – Das Ghetto von Vilnius wird eingerichtet

06.09.2021ZeitZeichen: ClipWDR 3 Irene Dänzer-Vanotti —   –  Details

Ghetto von Vilnius

Rikle Glezer aus Vilinus ist 18 Jahre alt, als sie den Tag beschreibt, der ihr Leben für immer verändert hat. «S’iz geven a zumertog», so beginnt ihr Lied auf Jiddisch, «es ist gewesen ein Sommertag wie ständig sonnig, schön… Es haben Vögel gesungen, und sind fröhlich umher gesprungen.» Eine Idylle – aber eine, hinter der das Grauen lauert. Die Strophe endet unheilschwanger: «Man hat uns befohlen, in das Ghetto zu gehen.»Es ist der 6. September 1941, als Zehntausende Menschen mit jüdischen Wurzeln in das Ghetto in der Altstadt von Vilnius (Wilna) umziehen müssen. Die Wehrmacht hat die litauische Stadt beim Überfall auf die Sowjetunion Ende Juni besetzt, die SS folgt ihnen auf dem Fuß und beginnt damit, die jüdische Bevölkerung zu drangsalieren – mit Enteignungen, Judenstern und Massenerschießungen draußen vor den Toren der Stadt. Ermordet werden vor allem die, die nicht per Schein nachweisen können, dass ihre Arbeit wichtig ist.

 
 

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