20.02.2022 – Studio Neue Musik – WDR 3 – Michael Struck-Schloen — – Details
Friedrich Cerha
Als György Ligeti 1960 zu Gast bei Friedrich Cerha war, fiel sein Blick auf einige Notenblätter, an denen sein Freund damals gerade arbeitete und auf die Ligeti entgeistert reagierte: »Was ist das? Du komponierst ja mein Stück!« Die Anekdote, die Cerha immer wieder gern erzählte, zeigt, dass kompositorische Ideen manchmal förmlich in der in der Luft zu liegen scheinen, dass sie von mehr als einem Komponisten «erfunden» werden können. In seiner «sonoristischen» Komposition verfolgt Cerha ganz ähnliche Ziele wie György Ligeti oder Giacinto Scelsi in jener Zeit. Unabhängig voneinander fanden sie zu verblüffend ähnlichen Resultaten, zu einer statischen «Musik der inneren Komplexitäten», wie es Ligeti formulierte.
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