29.04.2022 – News – taz – Andreas Fanizadeh — – Details
Jürgen Habermas
«Krieg und Empörung» – der Philosoph Jürgen Habermas verteidigt die Haltung von Kanzler Olaf Scholz. Aber hat diese sich nicht gerade geändert? — Zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine meldet sich nun Philosoph Jürgen Habermas zu Wort. In der Süddeutschen Zeitung vom Freitag lobt Habermas, Jahrgang 1929, die Haltung von Bundeskanzler Scholz und dessen SPD. Deren Kritiker ruft er zur Mäßigung auf. «Selbstgewiss», «aggressiv» und «schrill» seien sie, die den Kanzler zu einer entschiedeneren Parteinahme für die Ukraine drängten. — Wolle man nicht Kriegspartei werden, so Habermas, seien einem weitgehend die Hände gebunden. «Das Dilemma, das den Westen zur risikoreichen Abwägung zwischen zwei Extremen – einer Niederlage der Ukraine oder der Eskalation eines begrenzten Konflikts zum dritten Weltkrieg – nötigt, liegt auf der Hand.» Die Atommacht Russland dürfe man nicht weiter reizen.
SK-