Geflüchtete aus der Ukraine: Nur wer tot ist, fühlt keine Schuld

03.05.2022NewsZeit OnlineVerena Hölzl —   –  Details

Kateryna Cherniauska / Elena Wallington

Viele, die aus der Ukraine geflohen sind, fühlen sich schuldig, überlebt zu haben. Woher kommt der sogenannte survivor›s guilt und was hilft Betroffenen? – Wenn Kateryna Cherniauska heute Bilder von Mariupol sieht, kann sie es nicht fassen, dass sie noch im Januar mit der ganzen Familie dort ausgelassen den Geburtstag des Vaters gefeiert hat. Vor 30 Jahren kam sie in der Geburtsstation zur Welt, deren Bilder nach einem russischen Bombenangriff im März um die Welt gingen. Jetzt ist Mariupol einer der schlimmsten Schauplätze des russischen Angriffskrieges; der Ort, an dem ihre Eltern bis vor Kurzem Schnee schmolzen, um nicht zu verdursten. Bei minus zehn Grad Celsius in ihren Mützen und Mänteln schliefen, um nicht zu erfrieren. — «Ich fühlte mich so schuldig», erinnert sich die Programmiererin. Ihr braunes Haar fällt auf den Schal, der um ihre Schultern liegt. Sie sitzt in einer Bäckerei, dem einzigen offenen Café in Horodok. Seit fast zehn Jahren lebt sie in dem Ort nahe der westukrainischen Stadt Lwiw, der seit dem Krieg noch verlassener ist als zuvor.

 
 

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