14.04.2022 – open: Multitrack – WDR 3 – Stefanie Schrank — – Details
St. Vincent
Die Musikerinnen und Multimediakünstlerinnen St. Vincent und Carrie Brownstein spielen mit Authentizitätsstrategien und Erzählmustern in Musikdokumentationen und stellen das Standardprogramm filmischer Popstar-Mythologisierung in Frage.
Annie Clark alias Pop-Kunstfigur St. Vincent dreht unter der Regie ihrer Freundin Carrie Brownstein (Musikerin, Schauspielerin und Autorin) eine Musikdokumentation – Konzertmitschnitte, Backstage-Eindrücke, Interviews: «Ich wollte, dass die Menschen wissen, wer ich wirklich bin.» Die Dreharbeiten entwickeln sich zu einer Befragung von Identität(en), Performance und Realität bzw. deren Behauptung vor der Kamera, und am Ende bleibt offen, was «echt» und was für den Film im Film (im Film) inszeniert ist.
Das ist die Prämisse von The Nowhere Inn von Regisseur Bill Benz (USA 2020), einerseits eine verschachtelte Mystery-Metafiktion über Stardom, ein Konzertfilm über die Produktion eines Konzertfilms und gleichzeitig auch ein Film über alle Konzert- und Tourfilme, Musikdokumentationen und Originstories von Musiker:innen. Rockumentary-Konventionen werden imitiert und umgestülpt, Authentizitätsstrategien als solche entlarvt und die Frage danach, wo (Star-)Inszenierung anfängt zwar nicht beantwortet, aber sehr unterhaltsam ad adsurdum geführt.
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