Die Palme der Plattheit / Bilanz der Filmfestspiele von Cannes

29.05.2022NewsSpiegel OnlineHannah Pilarczyk —   –  Details

Ruben Östlund

Mit der Goldenen Palme für die grelle Satire «Triangle of Sadness« endet ein Festival, das auf Lautstärke und überzogenes Drama setzte. Die besten Filme und die überzeugendsten Statements gingen dabei fast unter. (…) Das erste postpandemische Filmfestival wollte Cannes 2021 sein. (…) Ausgerechnet zum 75. Jubiläum zeigte sich Cannes orientierungslos und uninspiriert. (…) Diesem Eskapismus arbeiteten die anwesenden ukrainischen Filmemacher, Aktivistinnen und Aktivisten unaufhörlich entgegen. Auf die Unterstützung ihrer internationalen Kolleginnen und Kollegen konnten sie dabei kaum zählen. Nur von der französischen Regisseurin Mia Hansen-Løve war zu hören, dass sie die Premiere ihres Films «Un beau martin« nutzte, um über den russischen Angriffskrieg zu sprechen. Dass der Film, eine wunderbar behutsame Charakterstudie einer alleinerziehenden Mutter, die sich neu verliebt, gar nichts mit den großen weltpolitischen Erschütterungen zu tun hat, macht Hansen-Løves Statement umso stärker: Man muss in diesen Zeiten gar kein politischer Künstler sein. Ein politischer Mensch zu sein, reicht völlig aus.

 
 

SK-


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