Robert Fripp : Der Sergeant Pepper des Avant-Punk?

16.06.2022NewsFAZ onlinePeter Kemper —   –  Details

Robert Fripp

Tanzmusik aus dem Tiefkühlfach, mit dem Schneidbrenner erhitzt: Ein riesiges Box-Set erkundet das Werk des Rockers Robert Fripp. Es bietet sagenhaftes Material. — Für überbordenden Witz war Robert Fripp Ende der Siebziger nicht gerade berüchtigt. Hatte er doch den Ruf eines autoritären Rock-Roboters, der seine Herzensband King Crimson humorlos durch Labyrinthe vertrackter Taktarten und komplexer Polyphonie trieb. Doch als er 1979 sein erstes Soloalbum «Exposure» mit den Worten ankündigte, es handele sich dabei um den «dritten Teil einer Middle-of-the-Road-Trilogie», saß ihm der sprichwörtliche Schalk im Nacken. — Denn was auf diesem vertonten Tagebuch zu hören war – ruppige Punk-Gesten, verträumte «Frippertronics», aus der Spur geratene New-Wave-Kracher, Audio-Vérité-Klangfetzen –, stand quer zu den Hörgewohnheiten eines Massenpublikums. Und doch fängt das Album alle Seiten von Fripps komplizierter Persönlichkeit ein. Da ist es nur konsequent, dass ihm jede stilistische Konsistenz fehlt. Überraschend aber bleibt, dass man sie gar nicht vermisst. Nicht zufällig adelte das britische «Wire»-Magazin «Exposure» als «The Sgt. Pepper of Avant-Punk».

 
 

SK-


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