Ukrainer in Island / Es war die Reise meines Lebens

21.07.2022NewsWelt OnlineHenryk M. Broder —   –  Details

Olena in Reykjavik

Die meisten Russinnen und Russen stimmen dem Krieg zu. Aber längst nicht alle. Familien und Freunde sind zerstritten. Die Gesellschaft ist verstört.

Die Sonne ist untergegangen, über der Moskwa scheint der Mond. Boote schippern auf dem Fluss, auf den Radwegen sausen E-Roller hinter einanderher. Eine kleine Holzbühne unter den Bäumen, unweit ein Spielplatz. Aus den Boxen ertönen Salsaklänge. Zwei Frauen bewegen sich über die Bretter, der Tanzlehrer spricht etwas, seine Worte verhallen in der abendlichen Luft. Noch mehr Menschen kommen, sie tanzen, sie genießen. Beobachtet werden sie von den zu Denkmälern erstarrten Helden der Sowjetunion, Helden, die gestürzt wurden, niedergerissen, verdammt. Und wiederaufgebaut. — Hier im Moskauer Museon-Park, einer Art Ab lageplatz für die abgetragenen sowjetischen Monumente, stehen sie auf dem Rasen, stehen entlang der steinernen Wege. Der Elf-Tonnen-Dzier y ski, die Stalin-Büste, Lenin, Lenin, Lenin. Eine 50er-Jahre-Skulptur findet sich zwischen den Bäumen mit sechs Figuren aus Bronze, darunter eine Frau mit Kind auf dem Arm und einer Taube in der Hand. «Wir fordern Frieden», steht auf dem Sockel.

 
 

SK-


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