Oscar Pettiford und die melodische Emanzipation der tiefen Töne – OP: Another One (1955)

25.09.2022MilestonesÖ1Gerhard Graml —   –  Details

Oscar Pettiford

Er etablierte den Kontrabass als Soloinstrument – und auch dem Cello, das bis in die späten 1940er Jahre als exotisches Nebeninstrument betrachtet wurde, gab er eine ganz neue Stellung im Jazz. Oscar Pettiford, der am 30. September seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, wurde in den fünfziger Jahren von Musikerkollegen hochgeschätzt, er galt als der meistbeschäftigte Bassist der Jazzszene. Pettiford ist auf Aufnahmen mit Miles Davis, Kenny Dorham, Art Blakey, Clark Terry, Lee Konitz, Lionel Hampton, Ray Charles und Sonny Rollins zu hören und arbeitete unter anderem mit den Sängerinnen Mildred Bailey und Helen Merrill.

1955 entstand das dritte Album unter eigenem Namen für das Bethlehem-Label, eine Arbeit mit dem Titel «Another One», unter Mitwirkung von Donald Byrd, Bob Brookmeyer, Gigi Gryce und anderen. Die Aufnahme enthält etliche Glanzstücke, von denen einige zu Jazzstandards wurden: etwa Oscar Pettifords Komposition «Bohemia After Dark», benannt nach dem legendären Jazzclub Café Bohemia im New Yorker Greenwich Village. Hoagy Carmichaels Klassiker «Stardust», ein Charakterstück, wird von Pettiford im Duo mit dem Pianisten Don Abney in einer Interpretation voll poetischer Zartheit und mit viel Raum zum Atmen präsentiert. Beim Stück «Minor Seventh Heaven» greift Pettiford im Solopart zum Cello und swingt kammermusikalisch und mit expressiver Emotionalität. Neben Bebop sind auf dem Album vor allem kompositorische und klangliche Einflüsse von Duke Ellington zu hören, sowie Blues- und Calypso-Anklänge.

 
 

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