Russlands Rückzug aus dem Nordosten der Ukraine / Die Niederlage, die nicht so heißen darf

11.09.2022NewsSpiegel OnlineChristina Hebel, Oliver Imhof und Alexander Sarovic —   –  Details

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Russlands Armee erleidet ein Debakel – doch die Führung versucht, die Lage zu beschönigen. Die meisten Menschen in Moskau kümmert das kaum: Sie feiern ihr Stadtfest. — — — »Es war die schwerste Woche an den Frontlinien der ›Spezialoperation‹«, sagte Moderator Dimitri Kisseljow, als er am Sonntagabend seine quotenstarke Sendung «Westi Nedeli« (Nachrichten der Woche) auf dem Staatssender Rossija 1 eröffnete. Und obwohl er im Folgenden von «starken Verlusten« der russischen Armee sprach, nahm er das Wort Rückzug nicht in den Mund, sondern sprach allgemein von der «Umgruppierung« der Truppen im Osten der Ukraine. Ein Wort, das auch in großen Buchstaben neben ihm eingeblendet wurde.

 

— Es ist der Versuch, die Niederlage der russischen Armee im Nordosten der Ukraine schönzureden. Putins Truppen mussten sich innerhalb weniger Tage aus weiten Teilen des Gebiets Charkiw bis Sonntagabend zurückziehen – ein entscheidender Wendepunkt in diesem Krieg und schwerer Schlag für Russland. Es ist bereits der zweite seit Februar. Ende März musste das russische Militär schon das Kiewer Gebiet verlassen. Damals sprach man in Moskau von der «Verringerung militärischer Aktivität«. Jetzt heißt es, die «Umgruppierung« diene angeblich dazu, das Ziel der «Spezialoperation« (so muss der Krieg in Russland offiziell genannt werden) zu erreichen: den Donbass «zu befreien«.

 

 
 

SK-


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