In Russland ist Panik ausgebrochen / Menschenrechtlerin Scherbakowa

23.09.2022Extra: ClipInforadioIrina Scherbakowa —   –  Details

Irina Scherbakowa

Nach der von Putin angekündigten Teilmobilmachung gab es in Russland landesweite Proteste – in fast 40 Städten. Lange habe man sich «vor allem in den Großstädten mehr oder weniger verstecken können», aber jetzt sei der Krieg da, sagt die Historikerin und Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa.

 

Putin werde vielleicht nicht von einem Tag auf den anderen den Rückhalt in der Bevölkerung verlieren, sagt Scherbakowa. «Das ist ein riesiges Land. Und Propaganda hat sehr viel dazu beigetragen, dass den Menschen die Köpfe verdreht worden sind.» Dennoch stelle sich bereits jetzt Ernüchterung ein, so die Historikerin. «Sie wird steigen – davon bin ich überzeugt.»

Man könne aber nicht wissen, wie sich das Kippen der Stimmung letztendlich zeigt, sagt Scherbakowa. Klar sei: Alle Experten und auch sie selbst hätten beobachtet, dass der Krieg schlecht organisiert sei, die Menschen nicht gut begleitet und schlecht bewaffnet würden. «Man schickt eigentlich ungeschulte Menschen in dieses Verderben.»

Sie werte die Teilmobilmachung als «Tat der Verzweiflung», erklärt die Historikerin. Putin habe offenbar im Lauf der Offensive in der Ukraine gemerkt, dass er es nicht schafft und deswegen diese sehr unpopuläre Maßnahme ergriffen. «Wir werden sehen. Aber diese ganze Geschichte wird sehr viel Blut kosten», so Scherbakowa.

 
 

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