Im Krieg gibt es keine Gewinner

05.10.2022NewsFrankfurter RundschauDetails

Ukrainische Truppen

Lebensgefährdende Entscheidungen, die gegen jede Logik getroffen werden, sind entweder dumm oder sie erfordern ungeheuren Mut. Dieser Mut wächst in Kriegszeiten aus Liebe und Pflichtgefühl. Und er schafft Helden. Menschen, die über sich hinauswachsen. Menschen wie Mischa. Der 29-Jährige aus Welykyj Burluk, einem Kaff im östlichen Nirgendwo der Ukraine, war zufrieden mit seinem Leben. Mit seiner Frau bewohnte er ein Einfamilienhaus mit Garten. Mit seinen Kumpels von der Berufsfeuerwehr trank er auch nach dem Dienst mal ein Bierchen. Mehr wollte der Mann mit dem runden Gesicht und den blauen Augen eigentlich nicht. Das Schicksal hatte es gut gemeint mit ihm. Am 28. Februar zermalmten die Ketten russischer Panzerfahrzeuge dieses Idyll. Sie zerpflügten die holprige Straße durch das Dorf, gruben den Fußballplatz um und eroberten den Dorfplatz mit dem sowjetischen Denkmal gegenüber der „Ich liebe Welykyj Burluk“-Skulptur. Die Besatzer blieben bis zum 11. September. Auch Mischa blieb. Und seine Kollegen von der Feuerwehr. Obwohl es genug Aufrufe gab, die umkämpften Gebiete zu verlassen. Aber konnte er fliehen? Die Menschen, die auf Hilfe angewiesen waren, im Stich lassen? Wer sollte Brände löschen? „Wer, wenn nicht wir“, sagt Mischa mit ruhiger Stimme zu FOCUS.

 
 

SK-


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