27.09.2022 – open: ex & pop – WDR 3 – Klaus Walter — – Details
Streicher Disco
Keine House Music ohne (synthetische) Strings Of Life, von Detroit bis Köln, keine Disco ohne den Himmel voller Geigen, von Philly bis Munich. Der (virtuelle) Streicher-Roundtable mit Musiker:innen & Music Lovers.
»In so many places in the world the violin brings the party», sagte Sudan Archives letzte Woche in Ex & Pop. Heute geht die Violinenparty weiter – unter der Discokugel. Wir haben Musiker:innen & Music Lovers nach ihren Streicherdiscofavoriten gefragt und jede Menge Antworten bekommen. Und wir haben Musiker:innen & Music Lovers gebeten, den titelgebenden Witz zu vervollständigen…und haben eher weniger Antworten bekommen. Eine besonders schöne kommt von Justus Köhncke of Whirlpool Fame (From Disco to Disco), der den Authentizitätstrouble um echte und synthetische Geigen verballhornt. Donald Schuster wiederum, einer der ersten Punks in Frankfurt am Main, schlägt den Bogen vom Philly Sound zur Munich Disco, womit wir wieder bei der kulturellen Aneignung wären. Michaela Melián, Allroundkünstlerin (Freiwillige Selbstkontrolle) und ausgebildete Cellistin, erklärt, wie es dazu kam, dass sie in Köln den Munich Disco Smash «Fly Robin Fly» ins Deutsche übersetzte. Vivien Goldman, noch so eine Allroundkünstlerin (um den Begriff Punkprofessorin zu vermeiden), erzählt von der polnischen Streichertradition ihrer jüdisch-deutschen Familie und was diese mit ihrem Postpunk-Hit «Launderette» zu tun hat. Didi Neidhart, Allround…(nicht schon wieder) aus Salzburg entwickelt am Beispiel ELO & Salsoul Orchestra seine Disco-String-Theory. Am Beispiel Massive Attack greift Diviam Hoffmann den Real oder Fake Geigen-Diskurs auf und fragt mit Sault und Ebony Bones: «No Black Violins In London?» Und was sagt die Kritik? Stefan Raulf über Geigenschönklang versus Subbass bei Sudan Archives, Angelika Hefner über Dexy´s Midnight Runners und das Deutsche Ohrendilemma mit Violins & Violence.
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