26.10.2022 – Fazit: Clip – Deutschlandfunk Kultur – Claas Gefroi, Marietta Schwarz — – Details
Mike Davis
Obwohl sie aus unterschiedlichen Zeiten stammen, wittert der in Rumänien geborene Pianist Herbert Schuch eine Seelenverwandtschaft zwischen Franz Schubert (1797-1828) und Leos Janacek (1854-1928). — So trägt sein neues Album den Titel «Soulmates». Die Idee zu diesem Programm kam Herbert Schuch, der sich mit ausgefallenen Konzertprogrammen einen Namen gemacht hat, in einer Art Traumwelt zwischen Wachen und Schlafen. Und so war der Ausgangspunkt keine Kopfgeburt, sondern ein Gefühl. Schubert und Janacek waren im Wesentlichen Außenseiter. Und spielt Herbert Schuch ihre Musik, so hat er Bilder im Kopf. Bilder von den Komponisten, wie sie alleine durch die Gassen ihres jeweiligen Heimatdorfes gehen, mit einem offenen Ohr für die Dinge, die um sie herum passieren. — Neben der spannenden Programmierung und den Hintergrundinformationen zum Entstehen dieses Albums faszinieren mich der bestimmte und selbstbewusste Anschlag des Pianisten, der fast im Widerspruch zu den von Selbstzweifeln geprägten Komponisten Schubert und Janácek steht. Durch Schuchs kraftvolles, energisches, aber auch sanftes Spiel bekommen die Stücke eine unglaubliche Ausdruckskraft.
