Meredith Monk zum 80. – Tanzende Stimme, singender Körper

21.11.2022FeatureSWR2Kerstin Kilanowski —   –  Details

Meredith Monk

«Ich saß am Klavier mit meiner normalen westlich-europäischen Gesangstechnik. Eines Tages kam mir die Erkenntnis, dass die Stimme wie ein Instrument ist. Dass ich mit der Stimme genauso wie mit meinem Körper arbeiten kann, mit meiner eigenen Art von Choreographie. Dass es Männliches und Weibliches in der Stimme gibt, Tiere, Pflanzen, Mineralien, Landschaften – Gefühle, für die wir keine Worte haben. Ich war mir der uralten Kraft der Stimme sehr bewusst.» — Seit ihren Anfängen in den 1960er-Jahren experimentiert die Komponistin mit der menschlichen Stimme, dem Körper, mit Raum und Stille und schafft visionäre Gesamtkunstwerke. Jetzt feiert die Sängerin, Tänzerin, Filmemacherin, Choreografin und Komponistin ihren 80. Geburtstag.

Mitte der sechziger Jahren, zu einer Zeit des künstlerischen Aufbruchs, des anything-goes, begann die Laufbahn einer Frau, die seitdem auf völlig neue Weise Tanz, Gesang, Film und Performance miteinander verbindet, interdisziplinär, Grenzen überschreitend.

Ihr Gesamtkunstwerk lässt sich nur schwer in eine Kategorie einordnen. Was zu allererst auffällt, ist die Freiheit des Stimmausdrucks jenseits von Belcanto oder normierter Schönheit: geflüsterter Hauch, Keuchen, mädchenhafter Sopran, Zwitschern, Jodelsprünge, Heulen, Summen und dann die zarte, wortlose Melodie wie aus einem vergessenen Traum. Verständigung, bevor es Sprache gab, musikalische Bilder, die an prähistorische Zeiten erinnern, als der Mensch noch kein Homo Sapiens war.

 
 

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