Bob Dylan und die Frage: Was ist ein guter Song? (II)

29.11.2022SpielräumeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Bob Dylan

Der Philosoph im Dialog mit der Welt (Musik) — Es ist ganz leicht, in der Zusammenstellung der 66 Songs in Bob Dylans «Philosophie des modernen Songs» Lücken zu identifizieren. Was heißt Lücken, gewaltige Breschen: Neben dem fast völligen Fehlen von Frauen (siehe dazu die Spielräume gestern, Montag) und neben der Einschränkung auf wenige Jahrzehnte, fällt auch die geographische, kulturelle, sprachliche Verteilung auf. Beinahe alle Beispiele kommen aus Nordamerika, dazu eine Handvoll aus dem Vereinten Königreich. Ein einziges nicht-englischsprachiges Lied findet sich auf der Liste: Domenico Modugnos immergrünes (oder immer blaues) «Volare».

Andererseits: Ein Anspruch auf Vollständigkeit entspräche kaum dem Charakter des Buchs und träfe sicher auch nicht die Intention des Autors. Wie langweilig wäre das auch: eine nach verschiedenen Kriterien ausgewogene Bestenliste, wie sie ja bereits existieren. Und was gäbe es dann zu entdecken? — Es geht dem Meister der Worte wohl eher um das, was Songs in einem bewirken. Und um die Möglichkeit, das in Texte zu fassen – «Philosophie» also als demonstrierte, praktische Poetik. In diesem Sinn in den heutigen Spielräumen: Ein Versuch über die Poetik von Songs und des Schreibens über Musik und Lieder – zum Kontrast und Dialog mit Beispielen aus der Gegenwart, vorzugsweise nicht-englischsprachig und außeramerikanisch.

 
 

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