A Love Supreme – John Coltrane trifft Johann Sebastian Bach

24.12.2022le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

John Coltrane

A Love Supreme: Eine höchste, beinahe unerreichbare Liebe. John Coltrane nannte eines seiner legendärsten Alben so und Johann Sebastian Bach schrieb Musik in diesem Sinne: Choralvorspiele beispielsweise, und ebensolche wechseln sich in diesem le week-end ab mit Ausschnitten aus dem Album A Love Supreme.

Instrumentale Choralvorspiele: Eine der seltsamsten und berührendsten Gattungen der Musikgeschichte. Zuerst breitet sich ein Klangteppich aus, sogar mit Melodie, mal schnell, mal langsam, dann gibt›s eine Art Atempause, und plötzlich setzt wie aus dem Nichts diese Choralmelodie ein, meist berührend schlicht, und dann umspielt von den feinsten Girlanden der Welt, sprich den Mittelstimmen.

Pochender Bass, vorsichtige Melodie, echter Choral, Johann Sebastian Bach, ins 20. Jahrhundert und für Klavier gesetzt von Ferrucio Busoni. Und dann der Pianist Alfons Kontarsky mit berührend knochentrockener Art, das zu spielen. Oder: Warum man vor Glück weinen muss, weil alles so verdammt einfach schön ist. Johann Sebastian Bach wusste, welchen Gott er meinte, John Coltrane wahrscheinlich auch, obgleich sich die Fronten der Gewissheiten inzwischen deutlich verschoben hatten.

Es war einmal eine Musik, die sich als Teil des Vergnügungsprogramms einer Gesellschaft verstand und zu verstehen hatte; der Jazz der ersten Jahrhunderthälfte des 20. Jahrhunderts. Klar gab es frühe Tendenzen, auch die Konzertsäle zu erobern und klar ist eine der essenziellen Wurzeln die Religiosität von Spiritual und Gospel. Aber es brauchte nach dem Krieg Musiker wie Charles Mingus, die – nach dem Muster der Bildungsbürger der Klassik – die echte Aufmerksamkeit eines geschulten Publikums einforderten und es brauchte Musiker wie John Coltrane, denen eine mit dieser Musik ausdrückbare Spiritualität wichtiger war, als das bloß Musikalische des nächstbesten Solos. Die Grenzen öffnen sich, die Spritualität fließt so frei wie die Harmoniewechsel, die Expression der Gottesliebe korrespondiert mit der Impression des musikalisch frei Ausdrückbaren. John Coltrane und sein Quartett im Jahr 1965 , A Love Supreme. Ein chinesischer Gong eröffnet den ersten Teil dieser Suite: Anerkennung. «Aknowledgment».

 
 

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