Die vielen Talente des HK Gruber – Komponist, Dirigent und Chansonnier

03.01.2023KonzertÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

HK Gruber

Zum 80. Geburtstag von HK «Nali» Gruber. — HK Gruber entzieht sich jeder Einordnung: Ein Österreicher, der international große Erfolge feiert, ein Dirigent, der auch als Chansonnier reüssiert, ein Komponist, der sich stilistisch zwischen allen Sprachen gekonnt bewegt, und dabei seine ganz charakteristische gefunden hat. In seinem Antrittsinterview als Gewandhauskomponist in Leipzig meinte «Nali» Gruber: «Alle diese Versuche, mich einzuordnen, sind Krücken, die nicht wirklich ins Schwarze treffen. Ich habe mich nie als ,neo› verstanden, sondern immer als das, was ich gerade bin und erreichen möchte. Die Tonalität ist für mich ein Idiom, das ich mal mehr und mal weniger bediene. … ich brauche die Tonalität zur Orientierung, und außerdem hat sie einen großen Vorteil: Sie wird weltweit verstanden » Verstanden zu werden, ist ihm auch als Chansonnier wichtig, denn nichts findet er mühsamer, als wenn man den Text nicht versteht. Als solcher hat er seine eigenen Werke interpretiert und auch zahlreiche Kompositionen von Hanns Eisler und Kurt Weill (legendär die «Dreigroschenoper» mit Max Raabe, Nina Hagen, dem Ensemble Modern u.a.), denen er damit zu neuer Popularität verholfen hat. Als Gründungsmitglied des in der österreichischen Neue-Musik-Szene Pionierarbeit leistenden MOBart und TONart Ensembles gestaltete er gemeinsam mit Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Otto M. Zykan bis in die 1970er Jahre Salonkonzerte.

 

Eine besonders enge Beziehung hat Gruber zur Sprache. Wenig überraschend, dass Textvertonungen einen großen Raum in seinem Werk einnehmen: die apokalyptische Oper «Gomorra», «Gloria» nach einer Schweinegeschichte von Rudolf Herfurtner, die Oper «Geschichten aus dem Wienerwald» nach Ödön von Horvath oder «der herr nordwind» auf ein Libretto von H.C. Artmann. — Die großen Aufträge erhielt HK «Nali» Gruber, ausgezeichnet mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Musik, vor allem im Ausland: Von 2009 bis 2015 war er Composer/ Conductor beim BBC Philharmonic Orchestra und in der Saison 2019/20 hatte HK Gruber die ehrenvolle Aufgabe des Gewandhauskomponisten in Leipzig übertragen bekommen. Schlagartig bekannt gemacht als Komponist hat ihn sein Erfolgsstück «Frankenstein!!» auf Texte von H.C. Artmann im Jahr 1978, in dem er selbst als prononcierter, sprechsingender Interpret mitwirkte. — Grubers Kompositionen zählen zu den meistgespielten in den internationalen Konzert- und Opernhäusern, was seiner nicht einordenbaren, überaus individuellen Sprache zuzuschreiben ist. Seine Musik ist stets offen für Einflüsse anderer Genres wie Pop oder Kabarettsongs, stilistischer Motive aus früheren Epochen oder von Komponisten wie Igor Strawinsky oder Kurt Weill. Doch eines ist sicher: sein untrügliches Gespür für bühnentaugliche Musik, die das Publikum emotional packt, versehen mit etwas Humor und Ironie machen seine Stücke unverwechselbar. Heute wird HK «Nali» Gruber 80 Jahre alt.

 
 

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