«Ich glaube, ich habe diese Rolle nicht gewählt. Die Rolle hat mich gewählt»

21.01.2023NewsNZZPeter A. Fischer, Georg Häsler —   –  Details

Olena Selenska

INTERVIEW — Die First Lady der Ukraine, Olena Selenska, gab bisher kaum Interviews. Am Weltwirtschaftsforum in Davos sprach sie mit der NZZ über den Krieg, die Zukunft der Ukraine und die Rolle der Schweiz.

 

Frau Selenska, wir treffen uns hier im friedlich-winterlichen Davos. Wie erleben Sie die plötzliche Absenz des Krieges in den Schweizer Bergen?

(Das lange, betroffene Schweigen der First Lady ist schwer auszuhalten.)

Wissen Sie, dieser Krieg hat uns alle traumatisiert. Wir sind nicht mehr die gleichen Menschen wie vor dem 24. Februar. Sogar in dieser ruhigen und friedlichen Atmosphäre hier in der Schweiz bleiben wir angespannt. Ich mag das Geräusch der Helikopter überhaupt nicht, die hier über mich hinwegfliegen. Das geht wohl allen so in der Ukraine: Alles, was über uns fliegt, bringt Angst und Zerstörung. Ich mag keine lauten Geräusche mehr. Nachts, im Hotel, wenn jemand einen Gegenstand verschiebt, wache ich auf und denke: Das ist die Luftverteidigung. Dann realisiere ich, dass ich nicht zu Hause bin.

Der 24. Februar hat alles verändert. — Es gibt ein Leben vorher und ein Leben nachher.

 
 

SK-


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