Insel-Songs. Über Zuflucht, Einsamkeit, Tod und eine Strafkolonie

16.02.2023open: MultitrackWDR 3Ilka Geyer —   –  Details

Lummerland

Kesha baut auf der Insel Kartoffeln und Blumen an, «Cuz I want to». Die Village People feiern die Gay Community von «Fire Island». Turbostaat macht sich Luft über die «Insel» Husum. Rachmaninoff vertont Böcklins Toteninsel. Und Megadeth die Strafkolonie auf «Devils Island». — Das Motiv der Insel ist Projektionsfläche für Weltflucht-Szenarien: Überforderung, Verdruss und Müdigkeit schreien nach Isolation und paradiesischen Zuständen. Nach Natur, Wasser und «fangfrischem Fisch» (Farin Urlaub Racing Team). Mit der Augsburger Puppenkiste träumen sich Menschen in Deutschland seit 1953 weit fort: Z.B. nach «Lummerland», auf die berühmte Insel mit zwei Bergen. In der Topographie der Psyche markiert die Insel die hermetische Abgeschiedenheit des Egozentrismus (Frittenbude). Oder die Angst des Egos vor Vergänglichkeit (Agnes Obel). Aber in der Realität haben Inseln durch ihre Abgeschiedenheit auch ein tatsächliches Potential: Als Orte der erkämpften Freiheit. (z.B. Fire Island für eine der ersten Gay Communities.) Oder als Orte des Grauens. (z.B. Die Teufelsinsel vor der Küste von Französisch Guayana, die zwischen 1852 und 1946 als Strafkolonie für Kriminelle genutzt wurde.)

All dies und mehr thematisieren die Insel-Songs und -Stücke in der heutigen Ausgabe von open Multitrack. Weiterhin mit dabei: Julia Holter, die Gorillaz und Gianni Ferrio.

 
 

SK-hehoi


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