Der kondensierte Moment als Pop-Miniatur – Ein Gespräch mit Ray Lozano

21.03.2023open: MultitrackWDR 3Keno Mescher —   –  Details

Ray Lozano

«Pairing Mode» heißt das Album-Debüt von Ray Lozano. 13 Songs. 14 Minuten. Detailliert, liebevoll, verwirrend kurz. Radikal reduzierter, souliger und experimenteller Pop. Keno Mescher hat die Musikerin in ihrem Home-Studio in Köln getroffen. — «Einfach ausprobieren, worauf ich Lust habe. Das war mein Mantra für dieses Album. Mir von niemandem reinreden zu lassen. Selbstbestimmt zu arbeiten. Das ist mal poppiger, mal souliger, mal indie-lastiger geworden. Ich wollte vor allen Dingen erkunden, welche Gefühle ich mit meiner Stimme transportieren kann.» Ray Lozano ist Sängerin, Bassistin, Saxophonistin, Pianistin, Rumprobiererin. Wer sich in der Musikszene auskennt, weiß, dass sie bisher eher im Hintergrund wichtige Akzente gesetzt hat. In ihrem liebevoll arrangierten Homestudio im Kölner Norden finden sich zwischen Blumen und pinken Plüsch-Elementen ein Bechstein-Klavier, Controller, Keyboards und die mittlerweile klassische DAW-Ecke mit Laptop und Boxen. Ein Refugium. Ein Arbeitsplatz. Ein Ort der kreativen «Aloneness», wie Ray Lozano sagen würde. Ein Ort der Zufriedenheit mit sich selbst. Hier sind die Songs ihres Debüt-Albums «Pairing Mode» entstanden. Lakonisch-melancholisch miniaturisierte Pop-Musik. Eigenwillig, sympathisch verschroben. Voller Glitches und Lust am Experiment. Für das Album hat Ray Lozano mit Samon Kawamura zusammengearbeitet. Deutsch-japanischer Komponist und Produzent, der – vor allem in der deutschen Hip Hop-Szene – schon lange aktiv ist. Mit ihm gemeinsam versucht Ray Lozano – deren Familie auch auf den Philippinen zu Hause ist – zu erkunden, was einen deutsch-asiatischen Pop eigentlich ausmachen könnte. Zum Album ist gemeinsam mit der Regisseurin Parissa Charghi auch ein Kurz-Film gedreht worden. Eine kunstvolle Montage verschiedener Szenerien, die manchmal an typische Musikvideos, manchmal an großes Kino erinnern. Gemeinsam ist fast allen Settings: Ray Lozano ist zwar gegenwärtig. Ist im Bild. Aber nie am Geschehen beteiligt. Wie eine Beobachterin, die für die Protagonist*innen selbst unsichtbar zu sein scheint. Keno Mescher hat Ray Lozano in ihrem kreativen Orkus besucht und mit ihr über Bluetooth-Verbindungen, das Festhalten von Momenten, die Schönheit des Alleinseins, die Flaschen oben auf dem Küchenschrank und die gerahmten Poster an den Wänden gesprochen. Über den Film und das Album natürlich auch.

 
 

SK-hehoi


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