Der Instrumentenbauer auf dem Schlachthof

14.04.2023open: DiskursWDR 3Frank Hilberg und Ben Süverkrüp —   –  Details

Instrumentenbauer

Wie nahe das Schöne und das Schreckliche mitunter beieinander liegen, zeigt sich in besonders grausamer Deutlichkeit bei einem Blick auf unsere Musikinstrumente. Durch sie kommt die schönste, himmlischste Musik zum Klingen. — Aber gemacht sind sie aus Knochen, Sehnen, Därme, Häute, Hufe, Hörner, Federn – oder kurz gesagt: aus Schlachtabfällen. (Wobei nicht unterschlagen werden soll, dass auch Holz und Metall nicht ganz unbeträchtlich zum Einsatz kommen – aber auch Bäume sind Lebewesen, die ihr Leben lassen müssen). Vollends grausam wird es, wenn man in die Mythologie taucht um nach Entstehungslegenden zur Musik zu suchen. Nicht selten machte der Sieger in einem Wettstreit aus dem unterlegenen Gegner ein Musikinstrument. Der göttliche Lyraspieler Apollo zum Beispiel, der dem menschlichen Flötenspieler Marsyas die Haut über den Kopf zog, einen Balg daraus nähte, ihm die Flöte in die Nasenlöcher steckte – und so den Dudelsack erfand. Eines aber verbindet alle diese Aspekte: das Opfer. Das Opfer, das (den Göttern) gebracht wird, das Lebewesen, das zum Opfer (für die Kunst) gemacht wird. In mancherlei Variation. – Trigger-Warnung: Diese Sendung ist für Vegetarier nur bedingt geeignet.

 
 

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