Pastellfarbener Blues und mehr von Nina Simone: Pastel Blues (1965)

23.04.2023MilestonesÖ1Albert Hosp —   –  Details

Nina Simone

»Pastel Blues» ist die Nummer 14 in der Diskographie von Nina Simone, entstanden in den Jahren 1964/65, unmittelbar nach dem berühmten Album «I Put a Spell on You». «Pastell» bedeutet weich, zart, vielleicht ein wenig blass. Insofern scheint der LP-Titel irreführend: Geradlinige Kraft und der Mut zu ungeschönter, ja, harter Interpretation gehören schließlich zu den hervorstechendsten Merkmalen der Kunst von Nina Simone. Andererseits war bei ihren Auftritten oft eine berührende Zerbrechlichkeit spürbar, als würde sie mit jedem Song volles Risiko eingehen. Was wohl tatsächlich der Fall war. — Die neun Tracks von «Pastel Blues» – besetzt im Quartett oder Quintett, samt Gitarre, Bass und Schlagzeug – wurden in eine sorgfältige Reihenfolge gebracht: Fünf davon sind im engeren Sinn Blues-Stücke, lustvoll und mit einer gewissen Freude am Theatralischen musiziert, freilich ohne jemals manieriert zu wirken. Davor, dazwischen und danach platziert Simone exemplarische Beispiele für afroamerikanische Stile: «Be My Husband» erinnert an die berüchtigten «Chain Gang Songs», die Lieder von US-amerikanischen Häftlingen, die für die Arbeit aneinander gekettet wurden. «End of The Line» wohnt ein Hauch von sanftem Soul inne. «Sinnerman» ist der berühmte, ekstatische, zehn Minuten lange Gospel-Song im sich ständig steigernden Call-and-Response-Schema. Und Nina Simones Interpretation von «Strange Fruit» ist die – nach Billie Holidays Original – vielleicht eindringlichste Version des schockierendsten und wahrhaftigsten Jazz-Songs aller Zeiten.

 
 

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