Der Mensch ist nicht Gott, trotzdem will er der Schöpfer seiner Welt sein, auch in der Sprache

24.04.2023NewsNZZWilhelm Schmid —   –  Details

Michelangelo Buonarroti

Vielleicht ist es so, wie Luther vermutete: Der Mensch kann es schwer ertragen, nicht Gott zu sein. Deshalb redet er sich hartnäckig ein, dass er es tatsächlich ist. Das spiegelt sich neuerdings auch im Sprachgebrauch wider. — Der Mensch gesteht sich nicht gern ein, dass sein Dasein auf Voraussetzungen beruht, die er selbst nicht garantieren kann.

 

Der Mensch gesteht sich nicht gern ein, dass sein Dasein auf Voraussetzungen beruht, die er selbst nicht garantieren kann.

 

Gistel Cezary Wojtkowski / — iStock / Getty — Vielleicht sind Sie auch schon darüber gestolpert. Erschaffen, nicht mehr gedreht, werden Filme. Bauherren erschaffen ein Haus, statt es wie einst einfach zu bauen. Selbst ein Förster im Bayerischen Wald pflanzt nicht etwa einen Wald, sondern erschafft ihn. Touristiker erschaffen Erlebnisse, statt sie zu ermöglichen.

 
 

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