Wagner wurde sein Schicksal: Wie sich Thomas Mann 1933 mit einem kontroversen Essay ins Exil schrieb

22.04.2023NewsNZZChristian Wildhagen —   –  Details

Thomas Mann

Vor neunzig Jahren eskaliert ein Streit um Thomas Manns wegweisenden Essay «Leiden und Grösse Richard Wagners». In der Folge bleibt Mann nach einem Urlaub in der Schweiz. Die NZZ ergreift damals öffentlich für ihn Partei.

 

«Wie ich diese Musik liebe»: Thomas Mann in seiner Münchner Villa, die später vom NS-Staat beschlagnahmt wurde. Das Grammophon gelangte im «Zauberberg» zu literarischen Ehren.

 

«Wie ich diese Musik liebe»: Thomas Mann in seiner Münchner Villa, die später vom NS-Staat beschlagnahmt wurde. Das Grammophon gelangte im «Zauberberg» zu literarischen Ehren.

 

Thomas-Mann-Archiv / — ETH-Bibliothek — Die Passion für Wagners «zaubervolles Werk» begleitete Thomas Mann sein Leben lang. Es gab nach Phasen jugendlicher Begeisterung und einer bald zunehmend reflektierten Wertschätzung auch solche der Entfremdung. Doch die Sonderstellung, die der Schriftsteller dem Musikdramatiker in seiner geistigen Welt einräumte, war nie ernsthaft gefährdet. Was er Wagner «als Geniessender und Lernender» verdanke, schrieb Mann 1933, «kann ich nicht vergessen, nie die Stunden tiefen, einsamen Glückes inmitten der Theatermenge, Stunden voll von Schauern und Wonnen der Nerven und des Intellektes, von Einblicken in rührende und grosse Bedeutsamkeiten, wie eben nur diese Kunst sie gewährt». Und noch in einem Tagebucheintrag von 1954 heisst es, nun ganz schlicht: «Genoss jeden Takt, kann nicht sagen, wie ich diese Musik liebe.» —

 
 

SK-


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