Machine Gun: Free-Jazz-Meister Peter Brötzmann ist tot

23.06.2023NewsThe Rolling StoneMarkus Schneider —   –  Details

Peter Brötzmann

Peter Brötzmann hat den europäischen Free Jazz geprägt wie kaum ein anderer. Nun ist der Saxophonist und Komponist im Alter von 82 Jahren gestorben.

 

Peter Brötzmann, der mit seinem radikalen, einfallsreichen Jazz-Stil die Spielmöglichkeiten des Genres auf dem alten Kontinent maßgeblich veränderte, ist gestorben. Das melden am Freitag (23. Juni) übereinstimmend mehrere Medien. Mit seinen extravaganten Free-Jazz-Ausbrüchen prägte er sogar ein eigenes Verb: «brötzen». Ex-US-Präsident Bill Clinton, ebenfalls passionierter Saxophonist, aber mit weniger Talent beschenkt, nannte ihn einmal «einen der Größten».

 

Geboren 1941 in Remscheid, begann Peter Brötzmann zunächst Klarinette zu lernen. Nach der Schule absolvierte er ein Kunststudium und arbeitete als Grafiker; dabei wurde er tief geprägt von der Fluxus-Bewegung. Nebenher spielte er in verschiedenen Bands Klarinette und Tenorsaxofon. Bereits Anfang der 1960er-Jahre gelang ihm mit seinen Alben «For Adolphe Sax» und vor allem «Machine Gun» der Durchbruch. «Machine Gun» ging auf einem Spitznamen zurück, den ihm der verdutzte Don Cherry einmal für sein muskulös-schrilles Saxophonspiel gab. Beide Platten erschienen im Eigenverlag, weil Brötzmann die Kontrolle über sein Werk wahren wollte. — Zuvor ließ er sich von Miles Davis, John Coltrane und anderen Jazz-Größen inspirieren, als sie durch Deutschland tourten. Brötzmann bildete mit Peter Kowald und dem schwedischen Schlagzeuger Sven-Åke Johansson ein Trio, spielte mit Carla Bley und Cecil Taylor und blieb stets der Vorstellung treu: Nur Veränderung bringt Fortschritt.

 
 

SK-


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