Cavalleria rusticana & Pagliacci

24.06.2023OpernabendÖ1Michael Blees —   –  Details

Daniel Harding

Mit Elena Stikhina (Santuzza), Asmik Grigorian (Nedda), Riccardo Massì (Turiddu), Yonghoon Lee (Canio), Amartuvshin Enkhbat (Alfio / Tonio), Stefan Astakhov (Silvio), Noa Beinart (Lucia), Isabel Signoret (Lola), Jörg Schneider (Beppo) — Chor und Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: Daniel Harding — (Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound) — »Cavalleria rusticana» von Pietro Mascagni und «Pagliacci» von Ruggero Leoncavallo: häufig bezeichnet man diese beiden Werke als die «veristischen Opernzwillinge»; sie sind so zusammengewachsen, dass sie von manchen Opernfreunden fast als ein Werk betrachtet werden, aber sie sind weder zur gegenseitigen Ergänzung entstanden noch sind sie immer in Kombination miteinander gespielt worden. — Den Anfang hat Mascagni mit seinem Opernerstling «Cavalleria rusticana» gemacht, geschrieben für einen Kompositionswettbewerb; durch dieses Werk ist der 26-jährige Musiker mit einem Schlag berühmt geworden. Ein naturalistisches Volksstück von Giovanni Vega, das durch die Schauspielerin Eleonora Duse bekannt worden war, hat als Vorlage gedient. — Beim diesem Kompositionswettbewerb waren um 70 Opern eingereicht worden, Mascagni hatte den ersten Preis erhalten. Ein ähnlicher Siegeszug wie für Mascagni mit «Cavalleria rusticana» sollte sich zwei Jahre später für Leoncavallo mit Pagliacci einstellen; die Uraufführung hat 1892 in Mailand stattgefunden. Auch Leoncavallo hatte sein Werk bei einem Wettbewerb eingereicht, es wurde aber aus formalen Gründen ausgeschieden: Pagliacci ist eine Oper in zwei Akten, bei besagtem Preisausschreiben waren aber nur einaktige Werke zugelassen. — Das Libretto hatte der Komponist selbst geschrieben, basierend auf persönlichen Erlebnissen in seiner Jugend; als Kind soll der junge Ruggero die Vorstellung einer wandernden Komödianten-Truppe besucht haben; während der Aufführung, allerdings nicht wie in der Oper auf der Bühne, sondern hinter den Kulissen, soll der eifersüchtige Bajazzo-Darsteller seine Frau mit einem Liebhaber erwischt und letztendlich ermordet haben. Angeblich war es die Metropolitan Opera In New York, die «Cavalleria rusticana» und «Pagliacci» zum ersten Mal an einem Abend kombiniert hat – in einer Aufführung am 22. Dezember 1893 – mit Leoncavallo Oper vor Mascagnis Einakter; in jener Zeit hat es aber noch lange auch durchaus kuriose Kombinationen der beiden veristischen Opern mit unterschiedlichsten anderen Werlen gegeben. — Der Verismo ist eine Stilrichtung der italienischen Oper etwa zwischen 1890 und 1920. Jüngere italienischen Tonschöpfer wollten nicht als Epigonen von Richard Wagner und Giuseppe Verdi gelten; von diesen übergroßen Vorgängern galt es sich zu lösen. Impulse für neue Wege sind teilweise aus der Literatur gekommen: vom Naturalismus eines Emile Zola oder eben von den Sizilianischen Novellen eines Giovanni Verga. Im Gegensatz zu den meisten Opern zuvor hat man sich in jener Periode nicht mehr vor der Darstellung des Hässlichen, vor der Darstellung der sozialen Wahrheit gefürchtet. Das naturalistische Schauspiel war plötzlich hochaktuell und hat entsprechend auf die Oper abgefärbt.

 
 

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