Schriftsteller und Schlachtenbummler Limonow: Russland existiert nur, wenn die Russen Angst haben und die Welt zittert

24.06.2023NewsNZZBenedict Neff —   –  Details

Eduard Limonow

Im Leben von Eduard Limonow spiegelt sich Russland. Der Wunsch nach Grösse und Respekt. Der Wille, Angst zu verbreiten. Stalin hat er verehrt, den Untergang der Sowjetunion sah er als Tragödie. Im Balkan-Krieg griff er für die Serben selbst zur Waffe. — «Ich habe oft geschossen. Und ich habe Menschen fallen sehen.» Eduard Limonow, um 1990, Frankreich.

 

Louis Monier / Gamma-Rapho / Getty — Eduard Limonow ist am 17. März 2020 gestorben. Einen aktuellen Anlass, um sich mit ihm zu beschäftigen, gäbe es nicht, wäre nicht der Krieg in der Ukraine ausgebrochen. Seither sind die Zeitungen voll mit Erklärungsversuchen, was in Wladimir Putin gefahren ist, was die tiefere Ursache der Aggression gegen die Ukrainer ist. Das Leben von Eduard Limonow kann den Krieg auch nicht erklären. Man kann sich nicht einmal sicher sein, wie sich der Schriftsteller dazu verhalten hätte. Vielleicht wäre er in einen Jeep gestiegen und nach Bachmut gefahren, um mit den Wagner-Soldaten Ukrainer zu töten. Oder er hätte Putin verhöhnt für die erbärmliche Vorstellung seiner Armee. Berechenbar schien bei Limonow nur die Unberechenbarkeit zu sein. Und ein obsessiver Glaube an das russische Imperium.

 

 
 

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