Mark Galeotti über Wladimir Putins selbst zugefügte Wunden

26.06.2023NewsSRF 2 KulturN.N. —   –  Details

Mark Galeotti

Ein in normalen Zeiten funktionierendes Klientelsystem sei im Krieg zunichte gemacht worden, sagt der Politikwissenschaftler — Hier ist eine gewisse karmische Gerechtigkeit für die kurze Meuterei, die Jewgeni Prigoschin und seine Wagner-Söldnergruppe in Russland inszeniert haben. Die größte Herausforderung für Wladimir Putins 23-jährige Herrschaft war eine direkte Folge der Art und Weise, wie er sein Regime strukturiert hat – und von einem Mann, der seinen Reichtum und seine Macht der Schirmherrschaft des Präsidenten verdankte. Es hat die wachsenden Schwächen des Machtsystems von Herrn Putin deutlich gemacht und ihn verwundbarer denn je gemacht. — Das Russland von Herrn Putin ist ein eigenartiger Hybrid: ein fast mittelalterliches Gericht auf einem modernen, bürokratischen Staat. In dieser «Adhokratie» wird Macht weniger durch die formale Rolle als vielmehr durch die Nähe zum Monarchen definiert. Die Gunst von Herrn Putin ist auf dieser Ebene die eigentliche Währung, wenn auch deren Wert und Verteilung von Tag zu Tag schwankt. Dieses Gericht wird nach der uralten Taktik des Teilens und Herrschens verwaltet. Rivalisierende Individuen und Institutionen mit bewusst überschneidenden Zuständigkeiten und gegensätzlichen Interessen werden gegeneinander ausgespielt. Wie ein Kaiser, der Gladiatorenspiele überwacht, steht Herr Putin abseits, der Schiedsrichter, der über das Schicksal aller entscheidet. — Sie haben bereits ein Konto? Anmeldung

 
 

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