Die andere Bach – Kammermusik der Wienerin Maria Bach

11.08.2023Des CisÖ1Irene Suchy —   –  Details

Maria Bach

Ein aktuelles Album mit Kammermusik der Wienerin Maria Bach.

 

Jeder Versuch, sie und ihre Musik zu unterdrücken, muss als gescheitert angesehen werden. Die Musikverbände im Nachkriegsösterreich, wie die IGNM, haben Maria Bach konsequent und trickreich ausgegrenzt. Alles Lob von Erich Wolfgang Korngold oder ihrem Lehrer Joseph Marx hilft nichts, auch Verträge mit den führenden Verlagen führen zu keiner Integration ins Musikleben. Eine kurze internationale Karriere der 1896 Geborenen wird durch den Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht. Der kleine rührige Club der Wiener Musikerinnen, der sich der Werke der Zeitgenossinnen annimmt, wird mit seiner Aufführungspolitik ignoriert. — Emilie Maria von Bach, in Wien geboren und 1978 hier gestorben, war eine künstlerische Mehrfachbegabung als Komponistin, Malerin und Musikerin. Wie andere Mehrfachbegabungen – etwa die Dichterin und Komponistin Elfriede Jelinek – gibt Maria Bach den Weg der Musik auf, um sich der Malerei zu widmen. — Jetzt hat sich nach Klaus Christa auch Oliver Triendl ihres Klavierquintetts «Wolga-Quintett» angenommen. Nicht nur virtuos, sondern auch mitreißend und zügig ist die zweite Aufnahme der Kammermusik der Maria Bach, glücklicherweise ist ja das Notenmaterial in der Musiksammlung der Wienbibliothek bewahrt worden. So war auch die Ersteinspielung der Cello-Solo-Suite in f-Moll möglich: eine originelle Reflexion auf Bachs Solo-Cello-Suiten. — Der Wunsch bleibt, Maria Bach möge in Kammermusik-Festivals und Zyklen Eingang finden!

Außerdem in dieser Ausgabe von «Des Cis»: die Fortsetzung unseres Schwerpunkts anlässlich des 70. Geburtstags von Georg Friedrich Haas am 16. August 2023. In sechs Beiträgen beleuchten Rainer Elstner und Marie-Therese Rudolph verschiedene Aspekte in Haas› Wirken als Komponist, Lehrer und öffentliche Person: sein vielgespieltes Stück «in vain», das von einer internationalen Jury zum bedeutendsten Werk des 21. Jahrhunderts gewählt worden ist; seine Entwicklung vom Studenten in Graz bis zum erfolgreichen Opernkomponisten und Professor an der New Yorker Columbia University; die autobiografische Verarbeitung seiner Vergangenheit in den «Memoiren eines Nazibuben»; das Öffentlichmachen seiner lang unterdrückten sadomasochistischen Neigung (mit starkem medialen und künstlerischen Echo); sein Wirken durch seine erfolgreichen Student:innen; die mikrotonalen Techniken seiner Kompositionsverfahren.

 
 

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