Prigoschin war sich sicher, dass Putin ihm alles verzeihen würde

24.08.2023NewsFocus OnlineChris Owen, Leon Panetta, Mychajlo Podoljak, Anton Gerashchenko —   –  Details

Jewgenij Prigoschin

Beim Absturz eines Privatjets bei Moskau sind zehn Menschen gestorben – mit Prigoschin auf der Passagierliste. Der Wagner-Kanal «Grey Zone» und weitere russische Quellen bestätigten Prigoschins Tod. — Jewgeni Prigoschin könnte sich posthum am russischen Präsidenten Wladimir Putin rächen. Dies berichtet der Historiker und Militärexperte Chris Owen und bezieht sich dabei auf den russischen Telegram-Kanal «VChK-OGPU». Demnach deute eine Quelle darauf hin, dass Prigoschin sensible Informationen über das Regime aufbewahrt habe, die nun an die Öffentlichkeit gelangen könnten. — In der Nachricht heißt es: «Prigoschin war sich sicher, dass Putin ihm alles verzeihen würde und hatte keine Angst vor irgendetwas. Er sagte, er wisse eine Menge…. Wir werden sehen, ob jetzt etwas aus seinen Archiven auftaucht.»

«WSJ»: Prigoschins Tod ist Botschaft an potenzielle Putschisten — 08.07 Uhr: Zwei Monate nach seiner Meuterei gegen den Kreml ist der Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach einem Flugzeugabsturz in Russland von einem seiner Söldnergruppe nahestehenden Telegram-Kanal für tot erklärt worden. Dazu schreibt das «Wall Street Journal» am Donnerstag:

«Dies ist kein Zufall, Genosse, wie die Sowjets zu sagen pflegten. (…) Wenn es sich bei Prigoschins Tod um ein Attentat handelte, war dies als Botschaft an andere potenzielle Putschisten gedacht. (…) Prigoschins Tod offenbart die brutale Politik, die Russland jetzt beherrscht. Zu viele im Westen, darunter auch die US-amerikanische Linke und Rechte, glauben, dass Putin durch Bloßstellung oder Beschwichtigung dazu gebracht werden kann, von seinen Ambitionen zur Wiederherstellung eines großrussischen Imperiums abzusehen. Das unterschätzt seine ihn antreibende Ideologie und Rücksichtslosigkeit. Er wird jeden töten, der sich ihm zu Hause in den Weg stellt, und er wird das Gleiche auch im Ausland tun – in der Ukraine, in Polen, oder anderswo, wenn er glaubt, damit durchzukommen.»

Ex-CIA-Direktor: Russland will nun Wagner-Gruppe übernehmen — 08.00 Uhr: Der ehemalige US-Verteidigungsminister und Ex-CIA-Direktor Leon Panetta hält es für wahrscheinlich, dass Russland nach dem Absturz eines Flugzeugs, in dem sich auch Jewgeni Prigoschin befunden haben soll, die Wagner-Gruppe übernehmen wolle. — «Ich denke, dass sie sehr besorgt darüber sein werden, dass diese Leute im Grunde genommen weiterhin auf eigene Faust operieren können», sagte Panetta bei CNN. «Es würde mich daher nicht überraschen, wenn sie die Kontrolle über die Wagner-Gruppe in Afrika, Asien und wo auch immer sie sich aufhalten mag, übernehmen würden. Ich denke, dass die Mitglieder der Wagner-Gruppe auch um ihr eigenes Leben fürchten müssen.»

Trauerfeier am Ort des Flugzeugabsturzes — 03.23 Uhr: Am Ort des Flugzeugabsturzes in Russland haben Menschen damit begonnen, Blumen niederzulegen. Auch in St. Petersburg kamen Menschen zusammen, um dem Gründer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, zu gedenken. Auf einem Video war zu sehen, wie Bürger vor dem Hauptsitz des privaten Militärunternehmens Wagner ein großes Plakat entrollten, auf dem zu lesen war: «Wagner PMC. We are together.» Die Menschen legten auch Blumen nieder, zündeten Kerzen an und hinterließen Wagner PMC-Abzeichen in der Nähe des Eingangs des Wagner-Zentrums.

Selenskyj-Berater: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst» — 02.30 Uhr: Für den Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, war der aus Russland gemeldete Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin seit dessen Meuterei gegen den Kreml im Juni absehbar. «Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben», sagte Podoljak der «Bild». «Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin wirklich erschreckt» und habe absehbar zu Konsequenzen führen müssen, denn: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst.» — Sollte sich die These bestätigen, dass der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord auf ein Mordkomplott zurückgehe, handele es sich um eine «demonstrative Beseitigung» und «ein direktes Signal an die Eliten (…), dass die brutalen Morde an den «eigenen Leuten» in Russland beginnen». Damit hätte Moskau aus Sicht Podoljaks auch ein Signal an die eigene Armee gesendet, «dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird».

Nach Prigoschin-Tod droht Wagner-Gruppe: «Rechnet mit uns!» — Donnerstag, 24. August, 00.10 Uhr: Der Stellvertretender Innenminister der Ukraine, Anton Gerashchenko, postete nach dem Tod von Prigoschin eine Video-Botschaft der Wagner-Truppe. Darin ist zu sehen, wie drei Soldaten eine deutliche Ansage in die Kamera machen. Im Tweet schreibt Gerashchenko: «Viele Diskussionen darüber, was Wagner in dieser Situation tun wird. Wir sagen nur eines: Wir starten durch. Rechnen Sie mit uns!»

 
 

SK-


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