28.08.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Melissa Erhardt — – Details
Cyborgs Pop
Die Geschichte der Popkultur ist voll mit Cyborgs: Organismen also, die in sich das Natürliche und Künstliche vereinen, die Mensch und Maschine eins werden lassen. In der populären Musik wird das Konzept hybrider Identitäten von Künstler*innen wie Janelle Monae, Arca oder Kai Landre immer wieder neu aufgegriffen. Wie die Umsetzung dieser Cyborg-Metapher in der Popmusik genau aussieht, dem widmet sich Melissa Erhardt in der Musikviertelstunde. — Seit die Figur des Cyborgs in den 1960er Jahren erstmals im Kontext der Raumfahrt auftaucht, um eine Art technologische Anpassung des Menschen an die außerirdische Umwelt zu erreichen, sichert sich die Figur schnell ihren Platz in der Popkultur. Als Hybrid aus Kybernetik und Organismus, als Mischwesen aus Maschine und Mensch, also das Natürliche und Künstliche in sich vereinend, findet die Figur des Cyborgs in Science-Fiction-Klassikern wie «RoboCop» (1987) der Fernsehreihe «Doctor Who» (1963-1989) oder «Star Trek» großen Anklang – als futuristisches Spiel mit Optimierungsfantasien, fernab der menschlichen Sterblichkeit. — In der populären Musik findet das Konzept der Cyborgs erstmal auf eine eigentlich sehr banale Art Eingang – nämlich in der Verzerrung der eigenen Stimme. Durch die Nutzung moderner Technologien wie dem Autotune erweitern Künstler*innen ihre menschlichen Ausdrucksmöglichkeiten und machen damit die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zunehmend unkenntlich. Kraftwerk und Kanye West, das PC-Music-Kollektiv oder die österreichische Musiker:in Anthea sind nur ein paar Namen, die mit dieser Cyborg-Ästhetik spielen. Ihnen widmet sich Melissa Erhardt im ersten Teil der Musikviertelstunde über Cyborgs in der Popmusik.
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