Cyborgs in der Popmusik (2) Der Cyborg als Befreiung der Geschlechter

29.08.2023RadiokollegÖ1Melissa Erhardt —   –  Details

Cyborgs Pop

Zu Beginn der 1960er Jahre denken Manfred E. Clynes und Nathan S. Kline den Cyborg als praktisches Konzept, um die menschliche Erfahrung im Weltraum zu erweitern. Bei dieser ersten Cyborg-Theorie soll es aber nicht bleiben. Maßgeblich für die Verankerung des Cyborgs in Wissenschaft und Kunst ist nämlich die Weiterentwicklung der Theorie durch das feministische Cyborg-Manifest von Donna Haraway aus dem Jahr 1985. — Es eröffnet einen ganz neuen Blickwinkel für Feminist:innen und Künstler:innen: Die halb-fiktive, halb-reale Figur des Cyborgs existiert bei Haraway losgelöst von zugeschriebenen Grenzen wie Klasse oder Ethnie und frei von hierarchischen Dualismen wie Natur/Kultur oder Mann/Frau. Sie ist eine Befreiungsfigur, die Machtstrukturen hinter sich lässt – und damit vor allem queeren Künstler:innen neue Möglichkeiten bietet, mit binären Geschlechtervorstellungen zu brechen. — Das tun etwa die nicht-binäre, singapurische Künstler:in yeule und die venezolanische Produzentin Arca. Beide bewegen sich in ihrer Musik in den Welten des Glitch, der Störungen und Verzerrungen, beide brechen in ihrem Werk Geschlechterbinaritäten auf, lassen sie koexistieren – und befreien sich damit selbst.

 
 

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